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Was die neue Reutlinger Reihe »Musica Nova« zu bieten hat

Die städtische Reihe für moderne Klänge »Musica Nova« bietet in der Saison 2024/25 fünf Konzerte.

Carlotta Lipski ist mit Magdalena Wolfahrt zu Gast bei Musica Nova.  FOTO: KNAUER
Carlotta Lipski ist mit Magdalena Wolfahrt zu Gast bei Musica Nova. FOTO: KNAUER
Carlotta Lipski ist mit Magdalena Wolfahrt zu Gast bei Musica Nova. FOTO: KNAUER

REUTLINGEN. Die Saison 2024/2025 der Reutlinger Reihe für Neue Musik »Musica Nova« ermöglicht es, in unerhörte Klangwelten von der Klassischen Moderne bis zur Gegenwart einzutauchen. Veit Erdmann-Abeles »Sonnengesang des heiligen Franziskus« ist einer der Höhepunkte. »Provokant, mondän, virtuos!«, fasst Michael Hagemann, künstlerischer Leiter der Musica Nova, die kommende Saison zusammen. Die fünf Konzerte finden allesamt in den Wandel-Hallen statt.

- Virtuose Gitarrenkunst

Die neue Saison startet am Freitag, 11. Oktober, mit dem Aleph-Gitarrenquartett, das 2023 sein 30-jähriges Bestehen feierte. Es hat entscheidend dazu beigetragen, dass der Gitarre mit weiterentwickelten Spieltechniken neue Klangwelten erschlossen werden konnten. Zum Jubiläum haben Komponistinnen und Komponisten Miniaturen komponiert, die nun musiziert werden. Darunter die »Bärenpolka« (»La polca de los osos«) der Mexikanerin Erika Vega, die mit einer Uraufführung in der Disney Hall in Los Angeles Erfolg hatte, und GAME von Bernhard Lang, dessen Oper »Dora« kürzlich an der Staatsoper Stuttgart bejubelt wurde.

- Beschwörungen im Quartett

Aus New York ist am Mittwoch, 20. November, das Sirius Quartet zu Gast. Es stellt Stücke aus seinem neuen genreübergreifenden Album »Incantations« (Beschwörungen) vor. Moderne Klassik, Jazz, hinduistische und orthodoxe Gesänge, osteuropäische und arabische Volkstraditionen, Rock und Metal sind die Quellen, aus denen die komponierenden Quartettmitglieder schöpfen. Sie ehren in ihrem Album verlorene musikalische Helden und diejenigen, die Gewalt als Folge von Krieg und politischen Unruhen erlitten haben. Eine kraftvolle musikalische Reise ist versprochen, die zu gleichen Teilen Klage und Feier ist.

- Lied-Duo mit Witz

Unter dem provokativen Motto »Are Women People?« präsentieren am Freitag, 31. Januar, die junge Mezzosopranistin Carlotta Lipski und die Pianistin Magdalena Wolfarth neue und ältere Werke von Frauen. Der Abend bietet die Gelegenheit, Werke verschiedener Komponistinnen wie Bushra El Turk, Lori Laitman und Cecilie Ore zu vergleichen. Das Duo hat beim Josephine-Lang-Wettbewerb in Tübingen mit seiner witzigen Performance den Sonderpreis für die beste Interpretation einer zeitgenössischen Komposition gewonnen. Michael Hagemann erzählt: »Das Publikum war begeistert. Nach dem stürmischen Applaus habe ich die Künstlerinnen gefragt, ob sie nach Reutlingen kommen. Sie kommen!«

- Vokaloktett im Kunstverein

Erstmals findet ein Musica-Nova-Konzert im Kunstverein Reutlingen statt. Am Valentinstag, 14. Februar, gastiert dort das Vokaloktett Karlsruhe begleitet von Leonie Klein an der Marimba. Hagemann führt aus, dass »die aparte Besetzung innerhalb der Ausstellung ›Making Sense‹ Sinn macht« und er dankbar ist, dass Kunstvereinsleiterin Julia Berghoff die Zusammenarbeit angestoßen hat. Neben Stücken von Wolfgang Rihm und Jaako Mäntyjärvi wird der »Sonnengesang des heiligen Franziskus« von Veit Erdmann-Abele erklingen. In der Konzertpause gibt Julia Berghoff interessierten Konzertbesuchern beim Rundgang durch die laufende Ausstellung »Making Sense – Dominik Halmer & Ria Patricia Röder« Impulse.

- Finale mit Sopran, Flöte und Klavier

Den Saisonabschluss unter dem Motto »ConSpirare« gestalten am Freitag, 9. Mai, die Reutlinger Sopranistin Ulrike Kristina Härter zusammen mit der WPR-Flötistin Nastasja Nürnberger-Schmeel und dem Komponisten und Pianisten Herwig Rutt. Innerhalb der Ausstellung »Bettina van Haaren« spielt das Trio in wechselnden Besetzungen Musik von George Crumb, Heinz Holliger, Herwig Rutt und Iannis Xenakis. Hagemann freut sich sehr, »dass auch Werke der Tübinger Komponisten Günter Sopper und Christian Schomers auf dem Programm stehen«.

Da Neue Musik häufig der Einordnung und Erläuterung bedarf, wird Michael Hagemann in bewährter Weise bei den Konzerten – alle beginnen um 20 Uhr – den Besuchern eine kurze Einführung zur Ideen- und Gedankenwelt der jeweiligen Komponistinnen und Komponisten und deren Werke geben. (eg)

 

www.reutlingen.de/musica-nova