REUTLINGEN. Zum Auftakt gab es gestern Abend einen Hip-Hop-Contest, in dessen Rahmen fünfzehn regionale Artists jeweils drei Songs präsentierten. Zunächst allerdings nur vor kleiner Publikumskulisse. Als nämlich der erste Künstler – er hat sich das Pseudonym »Editor« zugelegt – ins Scheinwerferlicht tritt, tröpfeln die Zuhörer mehr aufs immerhin 2 500 Personen fassende Open-Air-Gelände, als dass sie strömen würden.
Knapp 150 Besucher im Altersspektrum zwischen fünf und fünfzig Jahren sind’s, die »Editor« mit auf seine gerappte »Reise durch die Fantasie« nehmen darf. Was den Musiker indes wenig beeindruckt. Er performt sein Bühnenprogramm nämlich mit solchermaßen cooler Souveränität, als würden sich vor ihm die Massen knoddeln. Und tatsächlich werden es langsam aber stetig mehr Gäste, die ihm am Ende seiner Vorstellung erst verhalten, dann jedoch mit ordentlich Verve applaudieren.
Ursprünglich hatten sich die Macher des KuRT-Festivals für ihre nunmehr fünfzehnte Auflage des Umsonst-und-Draußen-Events vorgenommen, mit einer sogenannten »Offenen Bühne« ein neues Format auszuprobieren. Von Poetry-Slam über Gitarrensoli und Comedy bis hin zu Akrobatik hätten die Show-Einlagen reichen sollen. Doch daraus wurde nichts – weil in einer ersten Anmeldungswelle ausschließlich Hip-Hop-Interpreten beim KuRT-Verein anklopften und Interesse bekundeten. Weshalb sich das Organisationsteam dazu entschloss, einen spartenreinen Wettbewerb auszuloben und die Idee vom kunterbunten Talent- und Programmmix zu verwerfen.
Deshalb gab es gestern Abend ab 19 Uhr eben Hip-Hop satt, der vom Publikum bewertet wurde. Der Gewinner des »Battle« wird übrigens am morgigen Festival-Samstag den »Opener« geben dürfen. (GEA)