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Aktuell Interview

Nevio Wendt über seine Rolle als Jungdetektiv im »Die drei ???«-Kinofilm

»Die drei ???« sind ein Phänomen, das inzwischen Generationen verbindet. Im neuen Kinofilm spielt der 18-jährige Nevio Wendt einen der Jungdetektive. Im Interview erzählt er, wie er zur Schauspielerei kam.

Levi Brandl als Bob Andrews, Nevio Wendt als Peter Shaw und Julius Weckauf als Justus Jonas (von links nach rechts) in einer Sze
Levi Brandl als Bob Andrews, Nevio Wendt als Peter Shaw und Julius Weckauf als Justus Jonas (von links nach rechts) in einer Szene des Films »Die drei ??? und der Karpatenhund«. Foto: Tomas Correa/Sony Pictures/dpa/dpa
Levi Brandl als Bob Andrews, Nevio Wendt als Peter Shaw und Julius Weckauf als Justus Jonas (von links nach rechts) in einer Szene des Films »Die drei ??? und der Karpatenhund«.
Foto: Tomas Correa/Sony Pictures/dpa/dpa

BUCHHOLZ. Von diesem Donnerstag an ist Nevio Wendt im neuen Kinofilm »Die drei ??? und der Karpatenhund« zu sehen. Allein wegen seiner Körpergröße sticht der Jungschauspieler aus dem Detektiv-Trio hervor: Er ist 1,82 Meter groß und sehr sportlich. Außerdem ist der 18-Jährige aus Buchholz südlich von Hamburg ein absoluter Mädchenschwarm. Und ein Ass in Mathe: Seine schnelle Auffassungsgabe hat ihm beim Nacharbeiten des Lernstoffs geholfen. Schließlich war er im vergangenen Jahr fast ein halbes Jahr lang nicht in der Schule, sondern am Filmset. Wir sprachen mit ihm über Zukunftspläne, Gänsehaut im Kino und Hörbuchhören vorm Einschlafen.

GEA: Um was geht es in »Die drei ??? und der Karpatenhund«?

Nevio Wendt: Es geht um die drei jungen Detektive Justus, Peter und Bob. Sie erfahren von einem älteren Herrn, dass es bei ihm zu Hause spukt. Dann passieren mysteriöse Dinge, und ein Kunstwerk, der Karpatenhund, wird gestohlen. Schnell wird klar, dass es sich bei dem Täter um jemanden aus der Nachbarschaft des Herrn handeln muss.

Sie spielen im Film den sportlichen Detektiv Peter und müssen in einigen Szenen rennen. Wie fanden Sie das?

Wendt: Die Verfolgungsszenen haben total Spaß gemacht. Sie waren natürlich auch anstrengend und ich war danach total ausgepowert. Aber wie Peter im Film bin auch ich sportbegeistert. Ich spiele schon lange Handball im Verein, mache gerne Fitness, gehe laufen und probiere alles Mögliche aus. Ich fand die Rennszenen super.

»Ich mag Herausforderungen, weil ich daran wachsen kann«

Welche Szenen waren ähnlich herausfordernd?

Wendt: Die emotionalen. In einer Szene habe ich zum Beispiel eine kleine Auseinandersetzung mit Justus und gebe ihm Kontra. Auf diese Szene habe ich mich schon im Vorfeld sehr gefreut.

Warum?

Wendt: Weil emotionale Szenen nicht einfach zu meistern sind und es toll ist, wenn man sie schafft. Ich mag Herausforderungen, weil ich daran wachsen und mich weiterentwickeln kann.

Die Schauspieler Levi Brandl (von links), Julius Weckauf und Nevio Wendt stehen bei der Weltpremiere des Kinofilms "Die drei ???
Die Schauspieler Levi Brandl (von links), Julius Weckauf und Nevio Wendt stehen bei der Weltpremiere des Kinofilms »Die drei ??? und der Karpatenhund« auf dem Roten Teppich. Foto: Felix Hörhager/dpa/dpa
Die Schauspieler Levi Brandl (von links), Julius Weckauf und Nevio Wendt stehen bei der Weltpremiere des Kinofilms »Die drei ??? und der Karpatenhund« auf dem Roten Teppich.
Foto: Felix Hörhager/dpa/dpa

Was fasziniert Sie ganz allgemein an der Schauspielerei?

Wendt: Die Multi-Perspektivität, also die Möglichkeit, mich in verschiedene Rollen reindenken zu dürfen. In jeder Rolle und jeder Szene steht man vor der Herausforderung, eine Person und ihre Gefühle glaubhaft darzustellen. Das ist große Kunst und macht mir wahnsinnig Spaß.

Sie sind in der 12. Klasse und machen nächstes Jahr Abitur. Was kommt danach?

Wendt: Ich hab mich da noch nicht zu hundert Prozent festgelegt. Aber die Schauspielschule ist natürlich schon eine Option, die weit oben im Rennen steht. Auf jeden Fall ist es mein großer, großer Berufswunsch, Schauspieler zu werden. Und ich bin bereit, alles dafür zu geben.

»Es ist mein großer, große Berufswunsch, Schauspieler zu werden«

Vor rund sechs Jahren waren Sie Olympiasieger in Mathe. Klingt nach einem Plan B …

Wendt: (grinst) … Ich hab tatsächlich bei der Mathematik-Olympiade mitgemacht und auf Landesebene als einer von mehreren Siegern gewonnen. Das war eine schöne Sache. Aber die Mathematik ist nicht meine Leidenschaft.

Sie sind nicht nur in Mathe, sondern auch sonst beim Lernen ein Ass. Hilft das, Schauspielerei und Schule unter einen Hut zu bringen?

Wendt: Die Dreharbeiten finden nicht nur in den Ferien statt. Insofern ist es von Vorteil, wenn man Lernstoff gut nacharbeiten kann. Das hat bei mir gut geklappt.

Wie lange waren Sie denn nicht in der Schule?

Wendt: Von Februar bis Juni. Wir haben im vergangenen Jahr nämlich nicht nur »Die drei ??? und der Karpatenhund« gedreht, sondern auch »Die drei ??? und die Toteninsel«. Der Film wird 2026 in den Kinos erscheinen.

»Sich auf der Leinwand zu sehen, war ein Wahnsinnsgefühl!«

Sie haben bereits in dem 2023 erschienenen Film »Die drei ??? – Erbe des Drachen« mitgespielt. Was war es für ein Gefühl, sich als eines der drei Fragezeichen auf der Kinoleinwand zu sehen?

Wendt: Ein Wahnsinnsgefühl! Es war total surreal und erfüllt einen natürlich mit ganz viel Stolz. Ich hatte tatsächlich Gänsehaut im Kino und war einfach nur glücklich und dankbar, dass ich so eine kultige Rolle spielen durfte. Ich bin ein ganz großer Fan der Reihe.

Wie viele »Die drei ???«-Bücher haben Sie gelesen?

Wendt: Einige. Wobei ich sagen muss, dass ich weitaus mehr Hörspiele gehört als Bücher gelesen habe. Das ist mir von meinen Eltern in die Wiege gelegt worden. Die sind ebenfalls mit »Die drei ???«-Hörspielen groß geworden. Ich habe schon unzählige Stunden mit den Adaptionen der Bücher verbracht.

»Vor dem Einschlafen läuft bei mir an fünf von sieben Tagen ein «Die drei ???»-Hörspiel«

Auch heute noch?

Wendt: Ja, tatsächlich! Bei mir läuft zum Einschlafen an vier oder fünf von sieben Tagen in der Woche ein »Die drei ???«-Hörspiel.

Was mögen Sie an den Geschichten?

Wendt: Dass sie spannend und kreativ sind. »Die drei ???« zu hören, hat für mich etwas von Wohlfühlfaktor. Es fühlt sich immer so ein bisschen wie »nach Hause kommen« an, wenn ich die ikonischen Stimmen dieses Trios höre. Außerdem finde ich es faszinierend, dass die Reihe so viele Fans hat und die Generationen verbindet.

Wie sind Sie zur Schauspielerei gekommen?

Wendt: Als Neunjähriger habe ich auf einem Kreuzfahrtschiff im Kinderclub bei einem Theaterstück mitgemacht. Während der ganzen Reise bin ich mit einem Ordner durch die Gegend gelaufen und hab meinen Text für eine der Hauptrollen gelernt. Am letzten Tag war dann die Aufführung. Auf der Bühne zu spielen, hat mir total Spaß gemacht. Ich bin da richtig aufgeblüht. Etwa drei Wochen nach der Reise habe ich meinen Eltern gesagt, dass ich jetzt öfters schauspielern will. Die haben mich bei einem Workshop einer Kinderagentur in Köln angemeldet. Den habe ich absolviert, so bin ich in die Schauspielagentur aufgenommen worden. Danach bekam ich Rollen in Filmen fürs Fernsehen und fürs Kino.

Wie verstehen Sie sich mit Julius Weckauf und Levi Brandl, die die Detektive Justus und Bob spielen?

Wendt: Großartig! Wir sind zu wahnsinnig guten Freunden geworden. Die Arbeit an den Filmen hat uns total zusammengeschweißt. Ich hatte mit ihnen die beste Zeit meines Lebens! (GEA)