STUTTGART-MÖHRINGEN. Seine Frau Nadja Scheiwiller hat Alexander Klaws bei Proben zum Musical »Tarzan« kennengelernt. Jahre später freut sich die DSDS-Legende - Klaws wurde 2003 als Sieger der ersten Staffel von »Deutschland sucht den Superstar« bekannt -, sich in der Rolle des Tarzan auch seinen Kindern zu präsentieren - und dem Stuttgarter Publikum. Denn Klaws verkörpert im Stuttgarter Stage Palladium Theater in 15 Vorstellungen vom 25. Januar bis zum 27. April die Titelfigur in dem Disney-Musical.
Da sich die Show in Stuttgart in Details von der in Hamburg und Oberhausen unterscheidet, wo er in früheren Jahren den Dschungelhelden gab, sind intensive Proben angesetzt, auch um den Stuttgarter Cast kennenzulernen. Die Darstellerinnen und Darsteller hätten ihn mit offenen Armen empfangen, berichtet er am Rand einer gemeinsamen Probe mit Jane-Darstellerin Judith Caspari. Vier Jahre lang hat er den Tarzan gespielt. »Ich hab' irgendwann aufgehört zu zählen, wie oft.«
Turbulent und witzig
»Es ist total schön, aus der Routine rauszukommen«, sagt Caspari, die schon viele Monate in Stuttgart die Jane spielt. Ein »richtiger Energieschub« sei das, mit Klaws die Gestaltung der Rollen neu anzugehen. Bei der Probe, zu der die Presse eingeladen ist, gerät ihnen das Kennenlernen von Tarzan und Jane auf der Bühne schon sehr lebendig. Turbulent und witzig ist dieses gegenseitige Beschnuppern der Figuren. Noch sind Klaws und Caspari leger in Trainingsschwarz gekleidet. Man sieht die Gurte, die für die Luftnummern nötig sind. Im Kostüm geprobt wird erst kurz vor Klaws' Premiere. Die ist am 25. Januar um 19.30 Uhr.
Wiederholt stößt sich Klaws den Kopf, weil eines der Löcher, in das Tarzan in luftiger Höhe am Bühnenrand verschwindet, niedriger ist, als er das von Hamburg und Oberhausen kennt. Er nimmt es gelassen. Sein persönliches Ziel ist es, Leichtigkeit in sein Spiel zu bringen - das körperlich sehr fordernd ist. Muss er doch auch in der Luft sprechen und singen und sich beschwingt wie ein Affe bewegen. Die Zuschauerinnen und Zuschauer, sagt er, sollen »nicht sehen, dass ich arbeite«. Darin liege die Herausforderung. »Die Ausdauer«, so weiß er, »bekommt man nur, wenn man die Show spielt.« Immer und immer wieder. Letztlich sei jeder Abend ein bisschen anders. »Das ist ja gerade das Schöne dabei.« Es gelte, »offen für das zu sein, was gerade passiert«. »Tarzan« ist für ihn, der wiederholt als »bester Musicaldarsteller« ausgezeichnet wurde, »eine extrem emotionale Show«. Der Figuren wegen. Weil sie ihm Türen geöffnet hat. Und weil sie auch körperlich immer den vollen Einsatz fordert. »Es fühlt sich an, wie nach Hause kommen.«
Winnetou in Bad Segeberg
Klaws, der im Herbst 2021 als »Mülli Müller« die fünfte Staffel der Fernsehshow »The Masked Singer« gewann und im Sommer bei den Karl-May-Spielen Bad Segeberg wieder als Winnetou reiten wird, probiert in Stuttgart an diesem Tag gleich zweimal hintereinander den Flug am Seil quer durch den Saal. So wird er am Samstag auf die Bühne kommen - beim ersten Auftritt, den der erwachsene Tarzan (den man zuvor als Kind gesehen hat) in der Show hat. (GEA)