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Aktuell Allergie

Zahl der männlichen Allergiker in der Region gestiegen

Klimawandel weitet Pollenflugzeit aus. Typischen Beschwerden treten immer früher im Jahr auf.

Von Gräsern und Birke stammen Pollen, auf die besonders viele Menschen reagieren.
Von Gräsern und Birke stammen Pollen, auf die besonders viele Menschen reagieren. Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn
Von Gräsern und Birke stammen Pollen, auf die besonders viele Menschen reagieren.
Foto: Zacharie Scheurer/dpa-tmn

KREIS TÜBINGEN. Niesattacken, Fließschnupfen, Augenjucken – diese typischen Beschwerden von Heuschnupfengeplagten treten inzwischen immer früher im Jahr auf. Aufgrund des Klimawandels hat sich die Blütezeit bei einigen Pflanzen deutlich ausgedehnt. Pollenflug ist bereits im Januar möglich – keine gute Entwicklung für Allergiker. Laut Robert Koch-Institut leiden in Deutschland etwa 12 Millionen Menschen an Heuschnupfen, was 15 von 100 Personen entspricht. Bei Kindern ermittelte das RKI neun von 100, die aktuell an Heuschnupfen leiden.

Eine Auswertung der AOK Neckar-Alb unter ihren Versicherten zeigt, dass auch im Landkreis Tübingen in den vergangenen Jahren immer mehr Menschen von einer Pollenallergie betroffen sind. 2021 waren deshalb 4.830 Versicherte in ärztlicher Behandlung, 2017 zählte die Kasse 3.993 Fälle. Das entspricht einer mittleren jährlichen Steigerung von 4,64 Prozent. Landesweit lag die jährliche Steigerung der Behandlungszahlen bei 4,15 Prozent.

Größere Steigerung bei Männern

Auffällig ist, dass sowohl in der Region als auch landesweit die Steigerung der Fallzahlen unter männlichen Allergikern höher liegt als unter weiblichen. In der Regel tritt eine Pollenallergie erstmals vor dem 25. Lebensjahr auf, meistens bei Kindern und Jugendlichen zwischen dem achten und 16. Geburtstag. Inzwischen wird aber auch bei immer mehr Menschen jenseits des 50. Lebensjahres eine Pollenallergie erstmalig diagnostiziert.

»Bei einer Pollenallergie bekämpft das körpereigene Immunsystem übermäßig stark die normalerweise harmlosen Eiweiße, die in den jeweiligen Pollen enthalten sind«, erklärt Fachärztin Dr. Sabine Hawighorst-Knapstein. (eg)