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Aktuell Tourismus

Zahl der Gäste im Kreis Tübingen gestiegen

Immer mehr Geschäftsreisende und Urlauber kommen in den Kreis Tübingen. Gästekarte geplant

Iris Becht ist die Kulturbeauftragte des Landkreises Tübingen. foto: sturm
Iris Becht ist die Kulturbeauftragte des Landkreises Tübingen. foto: sturm
Iris Becht ist die Kulturbeauftragte des Landkreises Tübingen. foto: sturm

TÜBINGEN. Die Übernachtungszahlen im Landkreis Tübingen sind überdurchschnittlich gestiegen. Das teilte die neue Kulturbeauftragte des Landkreises Iris Becht mit. Das liegt nicht nur an den Touristen, sondern auch an den vielen Geschäftsreisenden, so Becht.

Allein 2018 brachte eine Steigerung von 3,9 Prozent gegenüber dem Schnitt mit einer Bettenauslastung von 38 Prozent. Das habe die starke Konjunktur möglich gemacht: »Viele Gäste sind aus wirtschaftlichen Gründen hier«, so die Kulturbeauftragte. Ausgezahlt habe sich aber auch der Ausbau der touristischen Infrastruktur mit neuen Wander- und Radwegen. In absoluten Zahlen bedeutet es ein Anstieg von 121 000 Übernachtungen auf nun rund 434 000 seit 2010.

Im ersten Halbjahr 2019 verzeichnete die Statistik aufgrund der etwas schwächeren Konjunktur bereits leichte Einbrüche. Durch die Krise der Automobilbranche hätten weniger Geschäftsreisende im Kreis übernachtet. »Außerdem«, so Iris Becht, »wurden drei große Betriebe in Tübingen geschlossen.« Sie rechne nicht damit, dass die Jahresbilanz durch die Zahlen des zweiten Halbjahrs verbessert werde. Kreisrat und Hotelier Karl-Richard Freiherr von Raßler (FDP) warnte gar: »Das wird noch ganz andere Dimensionen annehmen.«

Radtouren und Wanderwege

Zu den eigenen Projekten des Landkreises zählen die mittlerweile zehn Themen-Radtouren, die alle auf der Homepage zu finden sind, und für die es außerdem eigene Tourenbücher mit Kartenmaterial gibt. Ein weiterer Themen-Radweg ist in Arbeit: die »Tour der Erinnerung« mit Stationen an der Kreisgrenze zwischen Hailfingen und Tailfingen im Landkreis Böblingen. Der Landkreis arbeitet dabei mit der KZ Gedenkstätte Hailfingen-Tailfingen und dem Kulturamt Rottenburg zusammen. Die Tour soll »ein Zeichen gegen das Vergessen«, sein, so Iris Becht. Die Rad- und Wanderkarte werde dafür aktuell überarbeitet und soll im Frühjahr 2020 herauskommen. Auch für Wanderer hat der Kreis viel bewegt. Erst kürzlich, am 15. September, wurde der zehnte Premium-Wanderweg eröffnet.

Die Sieben-Täler-Runde mit Ausgangspunkt in Bad Niedernau führt durchs Katzenbachtal, zum Schlösslesberg und in die Wolfsschlucht. Wanderer können ihre Trinkflasche am Quellhaus der Römerquelle auffüllen. Ebenfalls in diesem Jahr eröffnet wurde das Unterjesinger Wengeter-Wegle. Es führt oberhalb des Tübinger Ortsteils durch Streuobstwiesen über den Weinberg in den Wald und wieder zurück. Im Schönbuch finden Wanderer das neue Besucherleitsystem, das sich bewährt habe. Dort sei nun auch eine Mountainbike-Strecke geplant, kündigte Becht an.

Schilder haben sich bewährt

Bewährt haben sich nicht nur die neu geschaffenen Wege, sondern auch deren Beschilderung, betonte Landrat Joachim Walter. Allerdings sei das eine oder andere Schild von »Sammlern« schon abmontiert worden.

Tübingen ist einer von zehn Landkreisen die sich unter dem Dach der Schwäbischen Alb Tourismus (SAT) versammelt haben. Diese will im Frühjahr 2020 eine Gästekarte einführen, die man in der jeweiligen Unterkunft erhält. Die Karte berechtigt zu freiem Zugang zu Freizeiteinrichtungen und Bädern sowie kostenloser Nutzung des öffentlichen Nahverkehrs. Alle zehn Landkreise beteiligen sich mit einer Anschubfinanzierung von jeweils 17 500 Euro.

Markus Vogt (Die Partei) sprach ein Dauer-Ärgernis an: Zwischen Sulzau und Börstingen fehlt immer noch ein Stück des Neckartal-Radwegs. Hans-Erich Messner, meinte selbstkritisch: »Die Mühlen der Behörden mahlen leider langsam.« Innerhalb der nächsten zwei Jahre solle die Lücke geschlossen werden. (GEA)