MÖSSINGEN. Power-Paule ist mehr als nur das Maskottchen der Wirlewitz-Freizeit für Kinder auf der Mössinger Olgahöhe. Der kleine Mann ist ein pfiffiges Kerlchen. Ist er doch immer in abenteuerliche Geschichten verstrickt, die der Fantasie der Kinder viel Raum geben. In diesem Jahr hat er ein magisches Ei gefunden. Ein zugehöriger Zettel weist in unterschiedlichen Sprachen darauf hin, dass in diesem ein sehr seltenes Wesen wohnt – und darauf wartet, das Licht er Welt zu erblicken. Erst eine magische Formel und der vollständige Name ermöglichen das Schlüpfen. Bis dahin bleibt es für die 38 Kinder in der ersten Ferienwoche spannend.
In einer so abgeschiedenen Welt wie der Olgahöhe ist alles ein wenig anders, auf der Leine hängen bunte Dracheneier, alle kommen aus fantastischen Märchen-, Fabel- und Bilderbuchwelten: Susanne Geißler ist »Frau Mahlzahn«, die das Ei kurzerhand braten möchte. Julia Geißler ist »Shreklina«, ein wenig grünes, grundsympathisches Monster. Und aus der Welt der Zwerge wurde »Rotbart« aufgrund seiner alles überragenden Größe vertrieben, die Joachim Wawrzinek nur schwer leugnen kann. Geradezu bodenständig kommt da fast schon Hausmeister Schulz daher, den Wolfgang Nill verkörpert.
Dass die Kinder Stangendrachen zum Reiten gebaut haben, liegt in so einem Umfeld auf der Hand. Abends gibt es zudem immer selbst erfundene Geschichten vom Drachen Finn, wo Joachim Wawrzinek die Kinder mit Spannung auf die Fortsetzung entlässt. Und nicht nur die Kinder haben fürs freie Spielen im Wald einen Taschenmesserführerschein gemacht, selbst der Mössinger OB habe sich beim Besuch der Prüfung gestellt.
Kein Mainstream
»Die Kinder leben die Geschichte«, sind sich die Organisatoren sicher. Während sich Susanne Geißler immer mehr zurückzieht, treten Julia Geißler und Joachim Wawrzinek mehr nach vorne. Eine der vier Gruppen wird auch von zwei Co-Gruppenleitern betreut. Diese werden unter anderem an Streitgespräche herangeführt, die manchmal nötig sind. In den Gruppen sind jeweils auch Helfer. Und beim Spüldienst wird selbst in so einer Märchenwelt deutlich, dass sich das Geschirr nur schwer mit Zauber säubern lässt. Gekocht wird im Jugendhaus »M«. Ein bisschen Artus auf der Suche nach dem Heiligen Gral, dazu Inspiration und kreative Leihstücke aus anderen Vorlagen. »Wir wollen nicht Mainstream sein, wir wollen viele Geschichten verbinden«, meint der riesige Zwerg Rotbart. Im Hintergrund bauen Kinder im Wald an einer Lagerhütte, in der sie auch schlafen wollen. Heute ist Elternfest mit Tanz und Buffet, danach geht es auf eine Nachtwanderung, inklusive schrecklicher Gruselgeschichte, dann heißt es bei gutem Wetter und auf Wunsch: Im Freien schlafen. Und Power-Paule wird auch noch entführt.
»Ein Großteil gut geförderte Kinder, das kann man merken«, freut sich Susanne Geißler über die kleinen und schon etwas größeren Teilnehmer. Die bauen auch an einer Villa Kunterbunt aus Pappe, die das Haus des Hausmeisters ist. Für Herrn Schulz ist die Räumlichkeit, die farblich noch gestaltet wird, etwas eng. Aber für die von ihm für die Arbeit benötigten Utensilien ist die Mini-Villa perfekt.
Nach einem gemeinsamen Frühstück endet am Freitag die erste Woche um die Mittagszeit. Für die zweite Woche sind bisher 32 Kinder angemeldet, es können noch Teilnehmer dazukommen. Auf Facebook ist die Freizeit unter »Wirlewitz« zu finden. Für Infos und Anmeldung Kontakt mit Susanne Geißler. (mwm)
07473 922708 oder 0160 7707925