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Wie Gomaringen weniger Geld für ein Löschfahrzeug ausgeben muss

Gomaringen braucht bald ein neues Löschfahrzeug. Die Gemeinde nimmt nun an einer Sammelbestellung des Landes teil, durch die der Preis nach unten geht.

Für Stockach gab’s vor zehn Jahren auch ein LF 10: Bürgermeister Steffen Heß übergab das neue Fahrzeug an den dortigen Kommandan
Für Stockach gab’s vor zehn Jahren auch ein LF 10: Bürgermeister Steffen Heß übergab das neue Fahrzeug an den dortigen Kommandanten Jürgen Reichert. FOTO: KREIBICH
Für Stockach gab’s vor zehn Jahren auch ein LF 10: Bürgermeister Steffen Heß übergab das neue Fahrzeug an den dortigen Kommandanten Jürgen Reichert. FOTO: KREIBICH

GOMARINGEN. Für die Gemeinden tut sich ein neuer Weg auf, günstiger an Feuerwehrautos zu kommen. »In Nordrhein-Westfalen ist es bereits gängige Praxis, dass man gemeinsam im größeren Stil Fahrzeuge beschafft«, erklärte Gomaringens Bürgermeister Steffen Heß vor dem Gemeinderat. Im kommenden Jahr wird diese Prozedur zum ersten Mal in Baden-Württemberg erprobt.

Die Gemeinden, die sich bis Mitte Februar verbindlich dafür aussprechen, können so ein standardisiertes Löschfahrzeug 10 (LF 10) beim Land bestellen. »Das ist laut Bedarfsplan auch unser nächstes Fahrzeug«, erklärte Daniel Leitenberger, Sachgebietsleiter für Öffentliche Sicherheit. Die Gemeinde müsste zwar erst 2026 ein neues Fahrzeug ordern, aber die Chance für die Vergünstigung wolle man sich nicht entgehen lassen.

Förderung ist sicher

Der bürokratische Aufwand ist für Gomaringen so deutlich geringer: Das Land schreibt aus und die Hersteller wenden sich mit ihren Angeboten direkt an die Gemeinden. Auftraggeber ist dann die Kommune, einen Rahmenvertrag zwischen den Herstellern und dem Land gibt es nicht. »Wir brauchen auch keine Rechtsberatung und haben eine hundertprozentige Garantie, dass das Fahrzeug gefördert wird«, sagte Leitenberger. Da geht’s nicht um wenig Geld: Laut der – bürokratisch ausgedrücken – Fahrzeugbeschaffung gemäß der Verwaltungsvorschrift des Innenministeriums über Zuwendungen für das Feuerwehrwesen, liegt der Förderbetrag bei 182.000 Euro.

Zusätzlich sinke der Preis der Fahrzeuge, je mehr Gemeinden an dem Prozess teilnehmen – weshalb auch noch nicht genau klar ist, wie viel billiger das LF 10 am Ende tatsächlich wird. Um bei den Haushaltsplanungen auf Nummer sicher zu gehen, schlug die Verwaltung daher vor, eine Verpflichtungsermächtigung in Höhe von 550.000 Euro in den Haushalt 2025 einzuplanen. So viel würde ein LF 10 in der Einzelbeschaffung kosten.

Fördermittel erst, wenn das Fahrzeug da ist

Kämmerer Andreas Pautsch wies darauf hin, dass diese Mittel noch nicht in der jüngsten Haushaltsplanung enthalten sind, die vergangene Woche bei der Einbringung vorgestellt wurden. »Das kann man aber ganz entspannt sehen«, erklärte Pautsch. »Die Gelder fließen sehr wahrscheinlich vor Mitte 2026 nicht ab.« Als Posten sei das neue Fahrzeug in den kommenden Finanzplanungen ohnehin veranschlagt. Die Fördermittel erhalte die Gemeinde erst dann, wenn das Fahrzeug fertig und ausgeliefert ist.

Ein kleines Manko gibt’s dann aber doch: die Ausstattung der Löschfahrzeuge ist wegen der Sammelbestellung und des einheitlichen Leistungsverzeichnisses standardisiert. »Darunter leidet die Individualität des LF 10, aber es entspricht trotzdem der DIN-Norm«, sagte Leitenberger. Platz für einen kleinen Geräteraum gebe es aber, den sich die Feuerwehr nach Bedarf einrichten könne. Kommandant Jochen Ankele brachte es auf den Punkt: »Eigentlich spricht alles nur dafür.« Das Land komme mit dem Angebot dem Ehrenamt sehr entgehen, weil auch der Aufwand beim Bestellvorgang wegfalle. »Da muss sich sonst immer noch jemand drum kümmern.« Das Gremium zeigte sich von dem Vorschlag überzeugt und beschloss die vorgezogene, kollektive Bestellung einstimmig. (GEA)