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Wie die Tübinger Stadtwerke in Aulendorf Strom erzeugen

Die Tübinger Stadtwerke erzeugen seit diesem Frühjahr Strom für 533 Vier-Personen-Haushalte in einem Aulendorfer Solarpark

Luftbildaufnahme vom neuen Stadtwerke-Solarpark in Aulendorf. Die Module funktionieren auf der Vorder- und der Rückseite.  FOTO
Luftbildaufnahme vom neuen Stadtwerke-Solarpark in Aulendorf. Die Module funktionieren auf der Vorder- und der Rückseite. Foto: ABO WIND AG
Luftbildaufnahme vom neuen Stadtwerke-Solarpark in Aulendorf. Die Module funktionieren auf der Vorder- und der Rückseite.
Foto: ABO WIND AG

TÜBINGEN/AULENDORF. Neben mehreren Windparks gehört seit diesem Frühjahr auch eine Solaranlage des Wiesbadener Projektentwicklungsunternehmens ABO Wind zum Portfolio der Stadtwerke Tübingen (swt).

Trotz großer Lieferschwierigkeiten – verschärft durch den russischen Angriffskrieg in der Ukraine – ging der Solarpark pünktlich zu den Sonnenmonaten in Betrieb: Seit April diesen Jahres schraubt der dort regenerativ erzeugte Strom die Eigenerzeugung der Tübinger Stadtwerke auf insgesamt 263 Millionen Kilowattstunden pro Jahr.

Allein mit dem Strom aus dem neuen Solarpark können 533 Vier-Personen-Haushalte mit klimafreundlichem Ökostrom beliefert werden.

Bis zum Jahr 2024 wollen die swt den Bedarf im Tübinger Stromnetz zu 75 Prozent (das entspricht rund 300 000 Megawattstunden) selbst aus eigenen Anlagen der erneuerbaren Energien decken. Mit dem Kauf der Aulendorfer Fotovoltaik-Anlage kommen die Stadtwerke Tübingen ihrem Ziel wieder ein Stück näher: Der Ausbaupfad erreicht 65,7 Prozent. Dazu trägt auch die aufgebaute PV-Technik bei.

Verbesserter Energieertrag

Durch den Einsatz bifazialer Module wird das Sonnenlicht sowohl auf der Vorder-, als auch auf der Rückseite in Strom umgewandelt und der Energieertrag damit um drei Prozent gesteigert. Gerade bei Nutzungskonflikten um begrenzte Flächen kann diese Technologie laut den Stadtwerken im Rahmen der Energiewende eine wichtige Rolle spielen.

»Die ersten Lieferbeschränkungen von russischem Gas sind eingeleitet, mit der Sorge um mögliche Versorgungsengpässe und steigende Energiepreise wächst automatisch der Handlungsbedarf. Der Kauf der Fotovoltaik-Anlage unseres langjährigen Geschäftspartners ABO Wind bringt nicht nur die Klimaziele von Bund, Gemeinden und Städten voran, sondern markiert auch einen weiteren Schritt in Richtung unabhängiger Stromerzeugung aus eigenen Anlagen,« sagt swt-Geschäftsführer Ortwin Wiebecke. Der neue Solarpark dient aber nicht nur der Kompensation aktuell befürchteter Engpässe, sondern trage auch zur langfristigen Sicherheit der umweltfreundlichen Energieversorgung bei: Die über 3,5 Hektar große Projektfläche in Aulendorf ist über einen Zeitraum von 30 Jahren ab Inbetriebnahme gesichert.

Gemeinsam mit den swt habe ABO Wind einige Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und Entwicklung von Natur und Umgebung umgesetzt. Blütenreiche Saatmischungen beugen Insektensterben vor, Kletterpflanzen entlang des Zauns sollen für ein attraktives Landschaftsbild sorgen. Auch die Beweidung mit Schafen auf dem Gelände sei vorgesehen. (pr)