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Wie die Tübinger Schulen mit der Corona-Krise umgegangen sind

Für die Schulen in Tübingen waren die vergangenen Wochen während der Corona-Pandemie herausfordernd

Präsenz-Unterricht, aber mit Abstand, die Schulen sind nun für alle wieder geöffnet, aber nur im Schichtbetrieb.  FOTO: DPA
Präsenz-Unterricht, aber mit Abstand. FOTO: DPA
Präsenz-Unterricht, aber mit Abstand. FOTO: DPA

TÜBINGEN. Zunächst fiel der Präsenzunterricht völlig aus und es musste auf Online-Lernen umgestellt werden, seit einigen Wochen kommen die Schüler grüppchenweise nach und nach wieder zurück an ihre Schulen. Beim Pressegespräch zum Schulbetrieb in Corona-Zeiten zeigten sich die geschäftsführenden Schulleiter in Tübingen trotz allem zufrieden – auch wenn noch unklar ist, wie es nach den Sommerferien weitergeht.

In Tübingen gibt es rund 8.000 Schüler, davon haben 770 die Notbetreuung in Anspruch genommen. Damit die Schulen das stemmen können, hat die Stadt sie mit pädagogischem Personal unterstützt. Nun geht es schrittweise zurück zum Normalbetrieb. »Die Schwierigkeiten, die Schulen wieder zu öffnen, waren auch deutlich größer als sie zu schließen«, sagte Bürgermeisterin Daniela Harsch. Pragmatismus in den Umsetzungen sei dabei unabdingbar gewesen.

Auf vieles musste reagiert werden. Darunter zum Beispiel die Abstandsregeln. Weniger Schüler als gewohnt dürfen in einem Klassenzimmer unterrichtet werden, und gleichzeitig sollten sich die Schüler auch in den Pausen, so weit es geht, aus dem Weg gehen. »Ich habe in den vergangenen Wochen mehrfach neue Stundenpläne und Raumbelegungen festgelegt. Das ist sehr aufwendig, und normalerweise steht diese Aufgabe nur einmal im Jahr an«, sagte Gabi von Kutzschenbach, geschäftsführende Schulleiterin und Rektorin der Grundschule beim Hechinger Eck. Die Grundschulen gehen am Montag, 29. Juni, in den Regelbetrieb über. Dann fällt auch die Notbetreuung weg.

Viel Kritik gab es in den vergangenen Wochen zu der Kommunikation vonseiten des Kultusministeriums. Auch Bürgermeisterin Daniela Harsch sieht Verbesserungsbedarf. »Wir hätten uns vom Kultusministerium mehr Rückfragen gewünscht«, sagte sie. Es sei schwierig gewesen, die Ansagen des Ministeriums umzusetzen, da die Pressemitteilungen mit den jeweiligen Corona-Neuerungen immer sehr spät gekommen seien. »Wir hätten für unsere Arbeit keine Pressemitteilungen, sondern Verordnungen gebraucht«, betonte sie. Trotzdem liege es ihr fern, das Kultusministerium in eine Ecke zu drängen.

Die Schüler seien froh, dass sie wieder in die Schule gehen dürfen. »Im Unterricht herrscht eine Atmosphäre, wie ich sie noch nie erlebt habe«, sagte Andrejs Petroswki, geschäftsführender Schulleiter der Tübinger Gymnasien und Schulleiter des Uhland-Gymnasiums. Dort rotieren derzeit mehrere Schülergruppen im Präsenzunterricht.

Wie es nach den Sommerferien weitergehen soll, ist noch nicht klar. Die Schulen warten auf entsprechende Anordnungen vom Kultusministerium. »Wir planen zurzeit so, als würden wir ganz gewöhnlich ins neue Schuljahr starten«, sagte Angela Keppel-Allgaier, Leiterin der Gemeinschaftsschule West. (GEA)