Logo
Aktuell Engagement

Weltwärts-Freiwillige aus Tübingen startet in Mexiko durch

Die Ausreise von Annie Beckmann nach Mexiko bildet einen Höhepunkt in der Geschichte von Weltwärts, dem größten Freiwilligendienst in Deutschland

Die 28-jährige Sozialarbeiterin Annie Beckmann aus Tübingen ist bereit für ihren Freiwilligendienst mit Weltwärts.  FOTO: PRIVAT
Die 28-jährige Sozialarbeiterin Annie Beckmann aus Tübingen ist bereit für ihren Freiwilligendienst mit Weltwärts. FOTO: PRIVAT
Die 28-jährige Sozialarbeiterin Annie Beckmann aus Tübingen ist bereit für ihren Freiwilligendienst mit Weltwärts. FOTO: PRIVAT

TÜBINGEN. Erlebnispädagogik, inklusives Theater, Asylberatung: Annie Beckmann kann vielfältige Arbeitserfahrungen vorweisen. Jetzt kommt eine weitere dazu, die einen besonderen Meilenstein markiert. Die 28-Jährige ist die 50.000ste Freiwillige, die mit Weltwärts einen internationalen Dienst absolviert. Seit 15 Jahren gibt es das Programm, das berufliche Orientierung für junge Menschen direkt nach dem Schulabschluss bietet. Es verspricht aber auch für Personen, die bereits eine Berufslaufbahn eingeschlagen haben, die Chance auf persönliche Weiterentwicklung und neue Perspektiven, wie in Beckmanns Fall.

»Für mich ist das ein großer Vorteil, schon gearbeitet zu haben – ich konnte ganz gezielt aussuchen, wo ich noch mehr lernen und verstehen möchte und musste nicht nur aus dem Blauen heraus entscheiden. Vielleicht kann ich an einiges gut anknüpfen, was ich schon weiß. Auf jeden Fall aber kann ich mein berufliches Profil um vielzählige Erfahrungen erweitern«, so die Tübingerin.

Inspiration und Engagement

Für Beckmann geht es mit dem Welthaus Bielefeld nach Mexiko, wo sie für die Organisation Voces Mesoamericanas tätig sein wird. Diese unterstützt Migranten sowie deren Familien in der Heimat, engagiert sich für die Verteidigung von Menschenrechten und in der Lobbyarbeit. Die Wahl ihrer Einsatzstelle lag für die studierte Erziehungswissenschaftlerin aufgrund ihrer Arbeitserfahrung in Deutschland nahe: »Ich habe nun mehr als ein Jahr Asyl suchende Menschen beraten und begleitet und deswegen ein Projekt ausgewählt, das sich ebenfalls mit Migrationsarbeit beschäftigt, allerdings mit einer ganzheitlichen Herangehensweise und von anderen Standpunkten aus.« Am meisten freue sich Beckmann darauf, ihren »Kopf noch einmal so richtig durchschütteln zu lassen und all die Selbstverständlichkeiten neu zu hinterfragen«.

An Weltwärts gefällt ihr die umfassende Unterstützung und Vorbereitung. »Den unglaublichen bürokratischen Aufwand eines Auslandsaufenthaltes hätte ich allein kaum stemmen können. Meiner Entsendeorganisation bin ich sehr dankbar für die spannenden Perspektiven in der Vorbereitung – die Auseinandersetzung mit postkolonialen Kontinuitäten, critical whiteness«, erzählt Beckmann. Wer ebenfalls Interesse an einem internationalen Freiwilligendienst mit Weltwärts hat, dem steht ab September das Bewerbungsverfahren für eine Ausreise im nächsten Jahr offen. Die Bewerbung erfolgt dabei nicht zentral, sondern bei einer – oder mehreren – der 130 weltwärts-Organisationen.

Schulabschluss ist ausreichend

Die Bewerbungsverfahren unterscheiden sich je nach Organisation, ein ausgefülltes Onlineformular und ein Motivationsschreiben sind aber die Regel. Bewerben kann sich jede Person, die bei Ausreise zwischen 18 und 28 (bei Behinderung 35) Jahre alt ist. Berufserfahrung ist hilfreich, aber keine Voraussetzung, ein Schulabschluss ist ausreichend. (eg)

www.weltwaerts.de