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Vergewaltigungsprozess: Junge Zeugin entlastet Angeklagten

Ein Modell der Justitia steht auf einem Tisch
Ein Modell der Justitia steht auf einem Tisch. Foto: Volker Hartmann/dpa/Archivbild
Ein Modell der Justitia steht auf einem Tisch. Foto: Volker Hartmann/dpa/Archivbild
TÜBINGEN. Ganz ungewöhnlich: Die inzwischen knapp 15-jährige Zeugin wollte die Öffentlichkeit bei ihrer Aussage heute Vormittag ausdrücklich nicht ausgeschlossen wissen. Dem vor dem Landgericht Tübingen angeklagten jungen Mann wirft die Staatsanwaltschaft unter anderem vor, das Mädchen vor anderthalb Jahren in seiner Wohnung missbraucht zu haben. In der eingehenden Vernehmung durch den Vorsitzenden Armin Ernst stellte die Jugendliche das damalige Geschehen nun weniger dramatisch dar: als eher harmlose Zudringlichkeiten, gegen die sie sich erfolgreich gewehrt habe. Die gemeinsame Anzeige mit ihrer 17-jährigen Freundin – diese wegen Vergewaltigung - habe sie selbst eigentlich gar nicht wirklich erstatten wollen. Eigentlich müsse sie sich bei ihm entschuldigen.

Den aus dem kurdischen Mossul stammenden Mann, dem auch Drogendelikte, Fahren ohne Führerschein und eine räuberische Erpressung (»Abziehen«) zur Last gelegt werden, führt die Kammer nach anfänglichen Unklarheiten über Namen und Alter mittlerweile als 31-jährig. Über seinen Verteidiger Markus Weiß-Latzko ließ er Drogenkonsum und unerlaubtes Fahren einräumen, bestreitet aber die anderen Vorwürfe kategorisch und sieht »ein Komplott« gegen sich. (mab)