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Uniklinik Tübingen startet mit Test eines eigenen Impfstoffes gegen Covid-19

Eine erste Testperson hat sich bereits impfen lassen. Die Ärzte suchen aber noch weitere Probanden

CoVac-1
Der vom Uniklinikum Tübingen entwickelte Imfstoff gegen Covid-19 wurde bereits dem ersten Probanden gespritzt. Weitere Tests in den kommenden Monaten sollen folgen. Foto: Uniklinik Tübingen
Der vom Uniklinikum Tübingen entwickelte Imfstoff gegen Covid-19 wurde bereits dem ersten Probanden gespritzt. Weitere Tests in den kommenden Monaten sollen folgen.
Foto: Uniklinik Tübingen

TÜBINGEN. Die Uniklinik Tübingen hat damit begonnen, einen selbst entwickelten Impfstoff gegen das Coronavirus zu testen. Damit beginnt sie gleichzeitig eine Studie über die Wirkung des Impfstoffes, der den Namen CoVAC1 trägt. Nach den Worten der Studienleiterin Dr. Juliane Walz wurde bereits einem ersten Probanden der Impfstoff verabreicht. Weitere Freiwillige, die sich an der Studie beteiligen wollen, werden gesucht. Zunächst sollen sich gesunde Frauen und Männer im Alter zwischen 18 und 55 Jahren melden. Diese werden am Uniklinikum untersucht und geimpft. Anschließend gibt es sechs Kontrolltermine innerhalb des folgenden halben Jahres. Danach sollen auch Menschen im Alter zwischen 56 und 75 an der Studie teilnehmen und in einer dritten Phase auch Menschen im Alter von über 75 Jahren. Bei allen drei Altersgruppen sollen auch mögliche Nebenwirkungen des neuen Tübinger Impfstoffes untersucht werden.  Studienleiterin Juliane Walz sagte zum Start der Impfstudie: »Wir wissen, dass wir im Vergleich zu den Pharmaunternehmen und ihren Entwicklungen relativ spät starten, aber wir glauben aber, dass wir neben den Impfstoffen anderer Hersteller auch eine Alternative anbieten.« 

Denn der Impfstoff der Tübinger Uniklinik unterscheidet sich von denen, die jetzt möglicherweise kurz vor der Zulassung stehen, insofern, dass er die köpereigene Schutzwirkung vor dem Coronavirus anders aufbauen soll. Während die Präparate von Biontech und Pfizer, Moderna aber auch vom Tübinger Unternehmen Curevac sogenannte mRNA-Impfstoffe sind, handelt es sich bei CoVAC1 um eine Stoff der die sogenannten T-Zellen im menschlichen Körper dazu anregen soll, eine Immunität gegen SARS-COV-2 herzustellen. Die mRNA-Impfstoffe sollen die Immunantwort des Körpers erzeugen, indem sie bestimmte Teile des Genmaterials des Virus' verwenden.

In einer Pressemitteilung des Uniklinikums heißt es dazu unter anderem: »Neben dem direkten Angriff von Virus-befallenen Zellen unterstützen T-Zellen die Antikörperbildung.« Außerdem erhoffen sich die Mediziner von der Studie den Nachweis, dass eine Immunität, die mithilfe der T-Zellen erreicht wird, länger anhält.

Das für die Zulassung von klinischen Studien zuständige Paul-Ehrlich-Institut hatte erst vor wenigen Tagen grünes Licht für den Impfstudienstart gegeben, ebenso erfolgte die obligatorische Zustimmung der Ethikkommission.

Wer als Probandin oder Proband an der Tübinger Impfstudie teilnehmen möchte finden hier alle weiteren Informationen. (GEA)