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Tag des offenen Denkmals im Kreis Tübingen: Streifzug durch die Vergangenheit

Im Kreis Tübingen bieten die Gemeinden ein abwechslungsreiches Programm

Von Wein und Rosen umrankt ist der Eingang zur ehemaligen Küferwerkstatt der Familie Kern im Gomaringer Schlosshof. Architekt Go
Von Wein und Rosen umrankt ist der Eingang zur ehemaligen Küferwerkstatt der Familie Kern im Gomaringer Schlosshof. Architekt Gottfried Haefele hat sie bei der Sanierung des Hauses erhalten. FOTO: FÖRDER
Von Wein und Rosen umrankt ist der Eingang zur ehemaligen Küferwerkstatt der Familie Kern im Gomaringer Schlosshof. Architekt Gottfried Haefele hat sie bei der Sanierung des Hauses erhalten. FOTO: FÖRDER

KREIS TÜBINGEN. Bundesweit öffnen am Sonntag, 11. September, zahlreiche Denkmale zum »Tag des offenen Denkmals« Türen und Tore. Das diesjährige Motto: »Kultur-Spur. Ein Fall für den Denkmalschutz«. Im Folgenden eine Auswahl an Veranstaltungen, die in diesem Rahmen in den Gemeinden im Kreis Tübingen angeboten werden.

- Gomaringen

In der Gemeinde Gomaringen sind Architektur-Führungen im neuen Rathaus, Lindenstraße 63, jeweils um 13 Uhr, um 15 Uhr und um 16 Uhr geplant. Treffpunkt ist am Haupteingang.

Während das Gomaringer Rathaus aber erst kürzlich bei einem Tag der offenen Tür zu besichtigen war, ist eine weitere Station am Denkmaltag nur selten zugänglich: die ehemalige Küferei Kern im Schlosshof. Der Tübinger Architekt Gottfried Haefele hat das Gebäude, gebaut in den Jahren 1683/84, gekauft und mit Mietwohnungen saniert, die alte Werkstatt im Erdgeschoss jedoch komplett erhalten. Zunächst hat er gehofft, einen Handwerker zu finden, der die Werkstatt weiter nutzen will. »Es hat sich aber gezeigt, dass sie doch nicht mehr in die heutige Art des handwerklichen Schaffens passt«, erzählt er. »Ich habe aber auch Freude an dem alten Handwerk, und so war es auch mein Interesse, die Werkstatt zu erhalten.«

Von 14 Uhr an wird Haefele am Sonntag in der Werkstatt sein, unterstützt von dem Gomaringer Künstler Udo Schmid, der die Werkstatt von seiner Jugendzeit an kennt und Haefele auch bei der Einordnung der alten Werkzeuge geholfen hat. Für die Besucher gibt es eine Arbeitsteilung: Der Architekt wird Informationen geben zum gesamten Ensemble des Gomaringer Schlosshofs, und Udo Schmid wird von der Arbeitsweise in der Küferei berichten. Bis 16 Uhr wird die Werkstatt geöffnet sein.

Eine Führung im Schloss-Ensemble im Schlosshof 3 – einschließlich der Bibliothek, dem Schloss- und Gustav-Schwab-Museum und der ehemaligen Küferei Kern – beginnt um 14 Uhr. Die Geschichtswerkstatt in der Lindenstraße wird ebenfalls geöffnet sein. Da an diesem Tag auf dem Gelände der freiwilligen Feuerwehr Gomaringen auch der große Helfertag ist, gibt es einen Shuttle-Dienst, der rechtzeitig vor 13 Uhr am Feuerwahrhaus startet.

- Ofterdingen

Die Mühle in Ofterdingen, Am Mühlwehr 16, öffnet am Sonntag von 11 bis 17 Uhr ihre Türen. Es gibt drei Führungen im Mahlbetrieb, um 11.30 Uhr, 12.30 Uhr und 14 Uhr. Für Verpflegung mit Kaffee und Kuchen ist gesorgt.

Um 15.30 Uhr hält der deutsche Historiker Gerhard Fritz einen Vortrag zum Thema »Historische Wasserkraftnutzung im deutschen Südwesten und im Elsass«. Dabei wird auf verschiedene Fragen eingegangen: Seit wann wird Wasserkraft genutzt? Welche Bedeutung hat die Wasserkraftnutzung für die Wirtschaft? Und vieles mehr. Außerdem soll gezeigt werden, wie die Wasserkraftnutzung heute erfasst und dokumentiert wird, und welche Rolle sie im Zeichen knapper Energie spielen kann.

- Mössingen

Anlässlich des Tages des offenen Denkmals wird für Interessierte die Pausa-Führung »Hinter verschlossenen Türen« angeboten. Der Rundgang durch das Verwaltungsgebäude, Löwensteinplatz 1, der ehemaligen Textildruckerei gewährt Einblicke in für die Öffentlichkeit sonst unzugängliche Räume: Die Empfangs- und Repräsentationsräume und die Wohnung des Vorstands mit ihren Design-Möbeln, sowie die Bibliothek und das Depot, in dem eine riesige Stoffmustersammlung und die Originalentwürfe für die Dessins gelagert werden, stehen unter Denkmalschutz. Zwei Führungen sind jeweils um 14 und 15 Uhr. Eine Anmeldung per Mail an museum@moessingen.de oder telefonisch unter 07473 272012 ist gewünscht. - Rottenburg

Das Römische Stadtmuseum lädt zu Kinderführungen um 14 und 15 Uhr ein, bei denen die römische Badeanlage und das Playmobil-Modell eines Badehauses erkundet werden. Nicht nur zum Baden bei angenehmen Temperaturen, sondern auch zum Vergnügen, zur Bildung und körperlichen Fitness erbauten die Römer Thermen im kühlen Obergermanien. Die Führungen sind kostenlos. Der Treffpunkt ist vor dem Eingang zum Bad in der Mechthildstraße 26 (Ecke Schulhof Eugen-Bolz-Gymnasium). Das Römische Stadtmuseum »Sumelocenna«, Am Stadtgraben, hat von 10 bis 16.30 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist auch hier frei.

Das Museum im Ammanhof, Amannhof 11, bietet öffentliche Führungen zu den Themen des Hauses – Kerker, Handwerk und Wohnkultur – um 14 und 15 Uhr an. Der Eintritt ist kostenlos, um Spenden wird gebeten.

Das Sülchgau-Museum in der Zehntscheuer, Bahnhofstraße 11, ist am Sonntag von 15 bis 18 Uhr geöffnet. Peter Ehrmann vom Stadtarchiv Rottenburg bietet dort Führungen um 16 und 17 Uhr an. Das Thema: »Aus vergangenen Lebenswelten frisch auf den Tisch. Neuerwerbungen des Sülchgauer Altertumsverein (SAV) zum Thema Handwerk und Häuslichkeit«. Eintritt und Führungen kostenlos.

- Hechingen

Besondere und nicht alltägliche Einblicke in historische Gebäude warten auf die Gäste in der Zollernstadt Hechingen. Vom kleinen Gewerbedenkmal bis zur imposanten Klosterkirche reicht das Programm der Führungen und Sonderöffnungen. Verknüpft mit dem 175. Todestag der letzten Hechinger Fürstin, Eugenie von Hohenzollern-Hechingen, ist die Öffnung der Fürstengruft unter der Hechinger Stifts- und Stadtpfarrkirche. Führungen und Ausstellungen gibt es auch in der sehr alten Friedhofskirche im Stadtteil Schlatt und in der Wallfahrtskirche Maria Zell im Stadtteil Boll. Beide Kirchlein liegen außerhalb der Ortschaften spektakulär am Albtrauf und können auch erwandert werden.

Die Kirche und Klosterruine St. Johannes der Täufer in Hechingen-Stetten ist ein gotisches Baudenkmal und die ehemalige Grablege der Zollerngrafen und –fürsten. Die Führungen umfassen die ehemalige Klosterkirche, die Johanneskapelle mit Reliquienschreinen, den Klostergarten und den Klosterkeller. Klein, aber spannend ist die gefasste Schwefelquelle an der Gemarkungsgrenze zwischen Hechingen-Sickingen und Bodelshausen.

Im Stadtteil Weilheim stehen gleich drei Gebäude im Fokus: die Wehrkirche St. Marien, seit etlichen Jahren übrigens von einem Storchenpaar bewohnt, die Urbanskapelle und das alte Rathaus mit seinem schmucken Fachwerk. Online unter www.hechingen.de/denkmal gibt es weitere Informationen. (pp/GEA)