TÜBINGEN. Auf dem Schnarrenberg beginnen die Arbeiten fürs Institut für integrative Malignom-, Metabolom- und Mikrobiomforschung (M3) des Uniklinikums Tübingen. Das Ministerium für Finanzen hat nun die Baufreigabe erteilt.
»Der Neubau M3 entsteht auf dem kliniknahen Forschungscampus. Auf dem Schnarrenberg kann auch künftig patientennah geforscht werden. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler bekommen mit dem neuen Institut eine moderne Infrastruktur, um innovative Therapien entwickeln zu können«, sagte Finanzministerin Edith Sitzmann.
Ein neuartiger Ansatz
»Wir erleben eine Dynamik in der Medizinforschung, die mich begeistert. Sie wird getragen von exzellenten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Wir erwarten aus ihren Forschungsvorhaben neue Therapien. Unsere Aufgabe ist es, deren Arbeit bestmöglich zu unterstützen. Der Neubau M3 zeigt erneut, dass das Land Baden-Württemberg diese Verpflichtung sehr ernst nimmt«, sagte Wissenschaftsministerin Theresia Bauer.
Mit dem M3 verfolgt die Universität einen neuartigen wissenschaftlichen Ansatz. Hier soll Tumorforschung (Malignom) mit einer Vielzahl von Stoffwechselprodukten (Metabolom) und den im Menschen lebenden Mikroorganismen (Mikrobiom) verknüpft werden. Durch diese miteinander verbundenen Systeme sollen innovative Therapiekonzepte zur Behandlung von Tumorerkrankungen entwickelt werden.In dem fünfgeschossigen Neubau mit rund 4 200 Quadratmeter Fläche werden unter anderem zentrale Forschungseinrichtungen, Labore und Büros untergebracht.
Das neue Institut wird mit regenerativ erzeugter Fernwärme beheizt und verfügt über einen hohen baulichen Wärmeschutz. Zudem wird auf dem Dach eine Fotovoltaikanlage mit einer elektrischen Leistung von 51 kWp installiert. Ein technisches Monitoring soll dazu beitragen, die Anlage zu optimieren, den Energieverbrauch zu minimieren und dabei den Nutzerkomfort sicherzustellen.
Bund zahlt die Hälfte
Der Neubau für rund 41 Millionen Euro soll voraussichtlich im Herbst 2022 fertig sein. Die Hälfte der Kosten übernimmt der Bund, der das Projekt in sein Programm zur Förderung überregionaler Forschungsgebäude aufgenommen hat. Jeweils 25 Prozent investieren die Medizinische Fakultät der Uni Tübingen und das Land Baden-Württemberg. (ukt)