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Tübinger Schnellbuslinien werden eingestellt

Ein Bus fährt über die Neckarbrücke in Tübingen.
Ein Bus fährt über die Neckarbrücke in Tübingen. Foto: dpa
Ein Bus fährt über die Neckarbrücke in Tübingen.
Foto: dpa

TÜBINGEN. Der Aufsichtsrat der TüBus GmbH hat in seiner jüngsten Sitzung entschieden, dass die beiden Schnellbuslinien X14 und X20 zum Fahrplanwechsel im Dezember 2023 eingestellt werden. Auch beim Sammel-Anruf-Mietwagen (SAM) gibt es eine grundlegende Neuausrichtung des Angebots. Die Verbindungen zu den Kliniken (X14) und zum Technologiepark (X20) waren im Dezember 2022 in Betrieb genommen worden. Kurze Zeit später wurde die Linie X14 wieder eingestellt.

Grund für das schnelle Aus der Linie X14 zwischen Westbahnhof und den Kliniken waren die anhaltenden betrieblichen Probleme beim angestrebten 15-Minuten-Takt der Ammertalbahn. Die Linie X14 sollte eine schnelle Anschlussverbindung von und zu den Kliniken mit Umstieg am Westbahnhof herstellen.

Nachdem der neue 15-Minuten-Takt rückgängig gemacht wurde, hatten die Stadtwerke Tübingen die Linie X14 aufgrund nicht mehr passender Anschlüsse und fehlender Fahrgäste aus dem Fahrplan genommen.

Die SWT gehen nicht davon aus, mit einer Verbesserung auf der Ammertalbahn-Strecke auf drei Fahrten pro Stunde eine ausreichende Wirtschaftlichkeit für die Linie X14 zu erreichen. Die unproduktiven Standzeiten der Busse wären zu hoch. Deshalb wird die Linie X14 dauerhaft eingestellt. Die frei werdenden Kapazitäten will TüBus nutzen, um die bisher nur morgens angebotene Verbindung im Schülerverkehr zwischen Westbahnhof und Geschwister-Scholl-Schule auch am Nachmittag zu fahren.

Nachfrage zu gering

Eine deutlich zu geringe Nachfrage ist der Hauptgrund für die Einstellung der zweiten Expressbuslinie X20 vom Lustnauer Bahnhof in den Technologiepark. Im Juni waren im Schnitt nur 2,8 Fahrgäste pro Fahrt mit an Bord. Die Auswertungen von TüBus ergaben außerdem, dass weniger die Pendler die Linie X20 nutzen, sondern vielmehr Schüler für die Fahrt in die Schulzentren auf Waldhäuser Ost.

Eine ähnlich schnelle und mit einer großen Verbindungssicherheit ausgestattete Verbindung existiert in Richtung WHO/Technologiepark auch aus anderer Richtung ab dem Hauptbahnhof. Der Zeitgewinn der Linie X20 gegenüber den regulären Linien scheint somit nicht groß genug, um beispielsweise auch die fehlende wetterfeste Wartemöglichkeit am Lustnauer Bahnhof auszugleichen.

Auch die Linie X20 wird deshalb zum Fahrplanwechsel eingestellt. Erhalten bleiben soll die vom Schülerverkehr genutzte Fahrt morgens zum Schulzentrum WHO. Diese wird in die Fahrplantabelle des Schülerverkehrs integriert. (eg)