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Tübingen spendet zwei Feuerwehrwagen für Ukraine

Tübingen spendet zwei Löschfahrzeuge. Die Idee hatte die neue Kulturbürgermeisterin Gundula Schäfer-Vogel.

Dolmetscherin Ludmilla Kienecker (links), Stephan Klingebiel, Marja Kurynjak, Stefan Kratzel und Boris Palmer.
Dolmetscherin Ludmilla Kienecker (links), Stephan Klingebiel, Marja Kurynjak, Stefan Kratzel und Boris Palmer. Foto: Nadine Nowara
Dolmetscherin Ludmilla Kienecker (links), Stephan Klingebiel, Marja Kurynjak, Stefan Kratzel und Boris Palmer.
Foto: Nadine Nowara

TÜBINGEN. Das ist ein kleiner Beitrag für Menschen, die um ihr nacktes Überleben kämpfen", sagte Oberbürgermeister Boris Palmer bei einem Pressetermin an der Feuerwache in der Tübinger Stadtmitte. Die Universitätsstadt Tübingen spendet zwei Feuerwehrfahrzeuge an die Ukraine.

Palmer und Feuerwehrkommandant Steffen Kratzel übergaben die Fahrzeuge an einen Fahrer eines Speditionsunternehmens aus Krementschuk sowie an Vertreter einer Hilfsorganisation aus Krywyj Rih. Mit Krementschuk pflegt Tübingen seit Juli eine Solidaritätspartnerschaft.

Die Idee die Feuerwehrwagen zu spenden, kam von der frisch gewählten Kulturbürgermeisterin Gundula Schäfer-Vogel, die als SPD-Rätin einen Antrag in einer Gemeinderatssitzung gestellt hatte.

Fahrzeuge sind 30 Jahre alt, aber in gutem Zustand

Das zweite Fahrzeug geht nach Krywyj Rih, eine Stadt, die etwas näher am Frontverlauf liegt. Eine dortige Hilfsorganisation mit Kontakten zu Geflüchteten in Tübingen hat sich um das Fahrzeug bemüht. »Die Löschfahrzeuge sind zwar etwa 30 Jahre alt. Ich bin mir aber sicher, dass sie einige Jahre noch gute Dienste leisten werden«, sagte Kratzel.

Marja Kurynjak, eine Abgeordnete aus Krywyj Rih, lebt derzeit in Tübingen. Ihr Traum sei es, sagt sie, »dass wir unser Land wieder aufbauen und entwickeln können«. »Es hatte sich keiner vorstellen können, dass während wir bereits an künstlicher Intelligenz forschen, ein barbarisch-grausamer Krieg mitten in Europa stattfindet. Und er ist noch nicht zu Ende.« Sie erhoffe sich auch eine Zusammenarbeit bei wirtschaftlichen Projekten mit der Stadt Tübingen.

»Ein Feuerwehrauto hilft uns sehr, denn zu Beginn des Krieges wurden die meisten Fahrzeuge aus der Stadt verlegt und kommen wahrscheinlich nicht zurück«, schreibt Pavlo Bedratsky in einer Pressemitteilung, Zuständiger für die internationalen Kooperationen in Krementschuk. »Leider ist Krementschuk eine Stadt in der Poltava-Region, die immer wieder Ziel von feindlichen Raketenattacken ist.« Etwa im September seien in Krementschuk 55 Menschen durch einen Raketenangriff verletzt worden. Im November wurde die Raffinerie getroffen.

Die Organisation der Spende sei rasch über die Bühne gegangen, sagte Stephan Klingebiel vom Kulturamt Tübingen. Ein Fahrer eines Speditionsunternehmens fuhr nach der Übergabe den Feuerwehrwagen direkt nach Krementschuk. (GEA)