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Tübinger OB-Kandidatin Sofia Geisel zieht erste Bilanz - und gibt ein Versprechen ab

SPD-Kandidatin Sofie Geisel zieht nach 15 Stadtrundgängen Bilanz. Aus den zahlreichen Gesprächen, die sie führte, soll ein Wahlprogramm entstehen.

Sofie Geisel hat sich bei ihren Stadtspaziergängen die Sorgen und Ideen von rund 400 Tübingern und Tübinger-innen angehört.  FOT
Sofie Geisel hat sich bei ihren Stadtspaziergängen die Sorgen und Ideen von rund 400 Tübingern und Tübinger-innen angehört. Foto: Frank Pieth
Sofie Geisel hat sich bei ihren Stadtspaziergängen die Sorgen und Ideen von rund 400 Tübingern und Tübinger-innen angehört.
Foto: Frank Pieth

TÜBINGEN. SPD-OB-Kandidatin Sofie Geisel hat nach 15 Stadtspaziergängen durch alle Tübinger Teilorte und Stadtteile Bilanz gezogen. Rund 60 Stunden zu Fuß hat Geisel Stadt und Ortschaften erkundet, begleitet von etwa 400 Tübingerinnen und Tübingern. »Ich bin wirklich beeindruckt von dem großen Engagement, mit dem sich die Menschen hier für ihre Stadt einbringen. Genau das macht den Erfolg dieser Stadt aus.«

Geisel sagt aber auch, sie habe Herausforderungen und Sorgen herausgehört. Und dass sich viele Engagierte gerade auch in den Teilorten nicht wirklich gesehen und geschätzt fühlten. »Für mich ist deutlich geworden, dass eine Oberbürgermeisterin spüren muss, wo sich Menschen nicht für ihre Eigeninteressen, sondern für das Gemeinwohl und den Zusammenhalt in der Stadt einsetzen wollen. Genau das muss ein Stadtoberhaupt möglich machen und stärken. Wenn man immer alles besser weiß, fühlen sich die Menschen nicht gesehen.«

Zu den Gruppen, die Geisel besonders im Blick hat, gehören Menschen, die in der Pflege, als Erzieher, im Verkauf oder als Busfahrerin arbeiten und die Sorge hätten, sich Tübingen nicht mehr leisten zu können. Aber auch Studierende und Auszubildende, die ihr von der Einsamkeit während Corona erzählten und davon, dass man in Tübingen kaum ein bezahlbares Zimmer finde. Auf ihren Spaziergängen habe sie auch Menschen über 60 getroffen, die sich fragten, wie und wo sie alt werden können, ohne vom sozialen Leben dieser Stadt abgeschnitten zu sein.

»Was mich besonders besorgt, sind die Engpässe in der Kinderbetreuung. Sie führen dazu, dass Familien wie Betreuungspersonal in Stress kommen, Mütter in die Teilzeitfalle geraten und damit ihr Risiko auf Altersarmut erhöhen«, so Geisel.

Aber auch Menschen aus Gastronomie, Kultur und Handel ist Geisel begegnet. Nicht wenige fürchteten um ihre Existenz und machten sich Sorgen, ob die Besucherinnen und Kunden zurückkommen. Schließlich hätten bei allen Stadtspaziergängen die Themen Mobilität und Klimaschutz für viel Gesprächsstoff gesorgt. Nachhaltig lösen könne man das nur mit einem »neuen Politikstil, der um die Dringlichkeit der Herausforderungen, aber eben auch um die Grenzen des Dirigismus weiß,« so Geisel weiter.

Als Fazit ihrer Stadtspaziergänge gibt Sofie Geisel ein Versprechen an die Tübingerinnen und Tübinger: »Ich werde zuhören und Meinungen mit Respekt behandeln.« Ihre Zuhörtour möchte sie fortsetzen. Auf Basis der Erkenntnisse aus ihren Gesprächen will sie ein Programm erabriente, das sie in einigen Wochen der Öffentlichkeit präsentieren möchte. (GEA)

OB-KANDIDATINNEN

Die Freien Demokraten laden zu einem Gespräch unter dem Titel »Schwätza schadet net« auf dem Neckar ein mit den beiden Tübinger OB-Kandidatinnen Sofie Geisel (SPD) und Ulrike Baumgärtner (Grüne) am heutigen Mittwoch, 25. Mai, von 18 bis 20 Uhr. Treffpunkt ist die Stocherkahnanlegestelle am Hölderlinturm. (GEA)