TÜBINGEN. Aus einer Projekt-Idee wird Realität: Mit der Tü-Box starten die Stadtwerke Tübingen (swt) ein Pilotprojekt, das vor allem Pendlern und Berufstätigen viel Zeit und Wegstrecken in die Innenstadt sparen soll. Die erste Abholstation dieser Art steht jetzt an der Stadtwerke-Zentrale in der Eisenhutstraße – und birgt echtes Win-win-Potenzial für Kunden, Händler und Klima. Darüber hinaus spielt sie in der aktuellen Pandemielage weitere Vorteile aus und ermöglicht flexibles, kontaktfreies Einkaufen.
Nach Feierabend noch kurz in die Stadt und ein paar Kleinigkeiten auf dem Heimweg besorgen? Dieses Vorhaben endet nicht selten im Feierabendstau. Ganz abgesehen vom Zeitaufwand, erhöhen solche Fahrten die CO2-Belastung in der Innenstadt. Und zusätzlich gebietet es derzeit die Corona-Pandemie, möglichst auf nicht unbedingt notwendige Einkäufe zu verzichten. Mit der ersten Abholstation ihrer Art bieten die Stadtwerke eine komfortable Möglichkeit, auf die Angebotspalette angeschlossener Tübinger Händler zuzugreifen.
Mit dabei sind zum Start unter anderem der Marktladen, Obstgut Bläsiberg, Bärenapotheke, Olivle und die Silberburg. Und so funktioniert die Tü-Box, die aus 26 Schließfächern mit eingebauter Kühlfunktion besteht und ohne extra Registrierung genutzt werden kann: Kunden bestellen in den Online-Shops der Partnerhändler und wählen am Ende des Bestellvorgangs als Lieferadresse die Tü-Box. Sobald die Waren in einem der Schließfächer abgelegt wurden, erhält der Besteller eine Bestätigung per E-Mail mit einem Link zum Öffnen des Schließfaches. Die Abholung ist rund um die Uhr an allen sieben Tagen der Woche möglich – und somit zeitlich unabhängig von Ladenöffnungszeiten.
»Mit der Tü-Box holen wir einen Teil des attraktiven Angebots lokaler Tübinger Händler an einen verkehrsgünstig gelegenen Platz und ermöglichen so allen, die nicht in Tübingen unterwegs sein können oder wollen, trotzdem dort einzukaufen«, sagt Prokurist und Bereichsleiter Energie und Innovationen, Hanno Brühl. »Wirklich gelungen ist der Mehrfachnutzen: Die teilnehmenden Händler erweitern ihren Kundenkreis, die Nutzer der Tü-Box sparen Zeit, Nerven und Wegstrecken durch die Stadt. Unsere Straßen und das Klima erfahren durch die eingesparten Fahrten eine Entlastung. Und ganz aktuell ist es zurzeit einfach auch eine Möglichkeit, sicher und kontaktfrei einzukaufen.«
Die Akzeptanz bei den Kunden entscheidet, ob aus dem Pilotprojekt mehr wird. Sollte die Idee ankommen, können sich die Stadtwerke vorstellen, dass im Tübinger Stadtgebiet weitere Tü-Box-Standorte dazu kommen. Als echte Alternative zur Fahrt in die Stadt sind die Zielgruppen vor allem Pendler und Berufstätige. Der Standort am Eingang ins Französische Viertel ist günstig: aus dieser Richtung kommen über die Bundesstraßen B 27 und B 28 die Pendlerströme ins Stadtgebiet und fahren in dieser Richtung auch wieder zurück. Für den kurzen Zwischenstopp an der Tü-Box stehen an der Stadtwerke-Zentrale zahlreiche Besucherparkplätze zur Verfügung. (em)