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Prozess in Tübingen: Frau soll ihre Adoptivkinder misshandelt haben

Als Adoptivmutter sollte eine Frau mehreren Kindern ein Zuhause bieten. Aber eine heute 59-Jährige soll ihren vier Schutzbefohlenen Grausames angetan haben. Nun sitzt sie auf der Anklagebank.

Justitia-Statue
Die Statue der Justitia steht mit einer Waage und einem Schwert in der Hand-. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild
Die Statue der Justitia steht mit einer Waage und einem Schwert in der Hand-. Foto: Arne Dedert/dpa/Symbolbild

TÜBINGEN. Weil sie vier ihrer adoptierten Kinder misshandelt und gequält haben soll, muss sich eine Frau in Tübingen vor Gericht verantworten. Die Staatsanwaltschaft wirft ihr unter anderem vor, eine Adoptivtochter so stark verprügelt zu haben, dass sie das Bewusstsein verlor und ihr Nasenbein brach. Außerdem soll die heute 59-Jährige aus Kaiserslautern (Rheinland-Pfalz) einen Jungen mit Kochlöffel und Pfannen verprügelt und ihn gezwungen haben, Zigaretten zu essen.

Die Liste der Vorwürfe, die ab heute vor dem Landgericht verhandelt werden, ist lang. So musste laut Anklage eine der Töchter in der Garage schlafen und Süßigkeiten bis zum Erbrechen essen. Eines der Kinder soll demnach wegen der wiederholten psychischen Misshandlung eine schwere Persönlichkeitsstörung entwickelt haben.

Die Staatsanwaltschaft wirft der Angeklagten insgesamt 14 Taten aus der Zeit von 1990 bis 2004 vor. Ihr damaliger Ehemann soll laut Staatsanwaltschaft an drei der Taten beteiligt gewesen sein. Am Dienstag wird zunächst kein Urteil in dem Prozess erwartet. Das Landgericht Tübingen hat sechs Verhandlungstage angesetzt. (dpa)