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Aktuell Versammlung

Neue Führung für die Gomaringer Feuerwehr

Der bisherige Kommandant Jochen Ankele rückt in die zweite Reihe. Als Zweiter Stellvertretender Kommandant soll er künftig eher eine beratende Rolle ausfüllen.

Wachablösung bei der Freiwilligen Feuerwehr Gomaringen (von links): Bürgermeister Steffen Heß, der neue erste Kommandant Stefan
Wachablösung bei der Freiwilligen Feuerwehr Gomaringen (von links): Bürgermeister Steffen Heß, der neue erste Kommandant Stefan Röhm, dessen VorgängerJochen Ankele und der neue erste Stellvertreter, Daniel Junger. Foto: Michael Sturm
Wachablösung bei der Freiwilligen Feuerwehr Gomaringen (von links): Bürgermeister Steffen Heß, der neue erste Kommandant Stefan Röhm, dessen VorgängerJochen Ankele und der neue erste Stellvertreter, Daniel Junger.
Foto: Michael Sturm

GOMARINGEN. Die Gomaringer Feuerwehr rückte im laufenden Jahr zu 57 Einsätzen aus. Rund ein Viertel der Einsätze bestand daraus, Türen zu öffnen. Dafür hatten sich die Gomaringer zuletzt Spezialwerkzeug zugelegt und sich in diesem Bereich weitergebildet – »das Geld ist gut angelegt worden«, bilanzierte nun der scheidende Kommandant Jochen Ankele. Zwei Einsätze waren besonders belastend: Anfang des Jahres gab es einen Unfall an der Bahnstrecke auf Gomaringer Gemarkung, bei dem ein Mensch zu Tode kam. Mitte April forderte der Großbrand auf einem Ofterdinger Pferdehof den Einsatz so ziemlich aller Feuerwehren in der Umgebung, auch die Gomaringer waren dort.

Gomaringer Jugendfeuerwehr mit Warteliste

Die Gomaringer Feuerwehr umfasst derzeit 117 Männer und Frauen in folgenden Abteilungen: 48 in Gomaringen, 21 in Stockach, 20 in der Jugend, 28 in der Altersabteilung. Für die Jugendabteilung gibt es seit ihrer Gründung vor fünf Jahren eine Warteliste – die Obergrenze von 25 Mitgliedern soll auf diese Weise nicht überschritten werden. Zum Jahresende werde die Abteilung wieder auf die Sollstärke aufgefüllt, so Jugendwart Benni Junger.

Beim Vollbrand des Speidel-Hofs in Ofterdingen sind alle Tiere gerettet worden. Vier Personen wurden leicht verletzt.  Feuerwehr
Beim Vollbrand des Speidel-Hofs in Ofterdingen sind alle Tiere gerettet worden. Vier Personen wurden leicht verletzt. Feuerwehren aus dem ganzen Umkreis waren im Einsatz. So auch die Gomaringer. Foto: Meyer
Beim Vollbrand des Speidel-Hofs in Ofterdingen sind alle Tiere gerettet worden. Vier Personen wurden leicht verletzt. Feuerwehren aus dem ganzen Umkreis waren im Einsatz. So auch die Gomaringer.
Foto: Meyer

Innerhalb der Dienstzeit von Kommandant Jochen Ankele wurde fast der komplette Fuhrpark ausgetauscht. Das letzte Fahrzeug, das ausgemustert wird, weicht einem neuen HLF (Hilfslöschfahrzeug) 20, das im kommenden April geliefert werden soll. Im Haushalt der Gemeinde Gomaringen wurde bereits Geld für neue PSA (persönliche Schutzausrüstung) eingestellt. Derzeit, so Jochen Ankele, werde gerade die Kleidung der drei Anbieter getestet.

Jochen Ankele: Jeden Euro zur Sicherheit der Bevölkerung angemeldet

Jochen Ankele tritt nach 15 Jahren als Gesamt-Kommandant der Gomaringer Feuerwehr kürzer. »In dieser Zeit hatten wir viele Kosten«, räumte Ankele ein. Er habe allerdings »jeden Euro mit hoch erhobenem Kopf zur Sicherheit der Bevölkerung angemeldet«. Seitens der Verwaltung und aus dem Kreis der Kameraden habe er in all den Jahren viel Rückhalt erhalten. Seinem Nachfolger Stefan Röhm und dessen Stellvertreter Daniel Junger gab Ankele die Bitte mit auf den Weg, das Zusammenwachsen der Abteilungen fortzuführen.

Bürgermeister Steffen Heß sprach Jochen Ankele und der gesamten Gomaringer Feuerwehr »tief empfundenen Dank« aus: »Die Zahlen sprechen nicht aus, welche Belastung, welche Leistung oder welches Schicksal hinter einem Einsatz steht.« Heß forderte die Feuerwehrleute mit silbernem Leistungsabzeichen auf, auch das goldene zu absolvieren – »ich will aber keinen Druck aufbauen!«

Kein Sanierungsstau in Gomaringen

Die Gemeinde Gomaringen, so der Bürgermeister, werde 2025 rund 7.000 Euro in Ausrüstung und Personalkosten der Feuerwehr investieren. Bis 2027 stehen rund 7,8 Millionen Euro für den Um- und Teilneubau des Feuerwehrhauses zu Verfügung. Die alte Fahrzeughalle wird zugunsten eines Neubaus komplett zurückgebaut, das Bestandsgebäude saniert, die Hausmeisterwohnung ebenso zurückgebaut.

Der neue Kreisbrandmeister Sebastian Raudzus freute sich, dass es in Gomaringen keinen Sanierungsstau gibt. In den nächsten Jahren müsse überall gespart werden, die Politik sei dazu gezwungen, noch gezielter als bisher zu investieren. So sollen zwar überall wieder Sirenen angeschafft werden, »viele Gemeinden werden es aber ohne Fördergelder wohl nicht stemmen können«, befürchtete Raudzus. (GEA)