TÜBINGEN. Nach dem alles andere als zufriedenstellenden Betrieb der letzten Tage zieht der Zweckverband ÖPNV im Ammertal die Reißleine und streicht ab sofort die 15 Minuten-Takte zwischen Entringen und Tübingen. In Abstimmung mit der DB Regio, die für den Betrieb zuständig ist und der Erms-Neckar-Bahn AG, die die Instandhaltung und Fahrdienstleitung stellt, sieht man darin zumindest eine Chance, Ruhe in das System zu bekommen.
"Wir sehen derzeit keine andere Möglichkeit und haben uns zu diesem Schritt entschieden, um alles dafür zu tun, Stabilität und Verlässlichkeit in den Fahrplan zu bringen, so Zweckverbandsgeschäftsführerin Sarah Wüstenhöfer. "Ein derartiges Desaster wie wir es in den letzten Tagen erlebt haben, hatten wir in keiner Sekunde erwartet. Wir wissen, dass wir hierfür kein Verständnis erwarten können und bitten die Fahrgäste dennoch um Entschuldigung".
Die jetzt beschlossene Maßnahme wurde mit der DB Regio sowie der Erms-Neckar-Bahn AG abgestimmt. Die Ursachen für die Störungen sind unklar, von Stellwerksstörungen über eingeschleppten Verspätungen bis hin zum Wintereinbruch sind verschiedene Gründe denkbar.
Im Vordergrund stehen nun Ursachenforschung und Fehleranalyse – und vor allem die Behebung der Störungen: »Leider erfahren wir nun selbst die Probleme, die überall in Deutschland bei größeren Infrastrukturmaßnahmen auftreten«, so Wüstenhöfer.
Der Grundtakt, der zur Minute 17 und 47 am Hauptbahnhof Tübingen Richtung Herrenberg und zur Minute 18 und 48 von Herrenberg nach Tübingen fährt, soll vorerst bis zum Ende der Winterferien beibehalten werden. Zum Schulbeginn sollen beginnend mit den Schülerzügen weitere Verstärkerzüge hinzukommen.
Am Donnerstag, 15. Dezember 2022 kam auch noch der Wintereinbruch dazu, der für Weichenstörungen gesorgt hatte. Zwischen 7:45 Uhr und 12:47 Uhr war ein Busnotverkehr eingerichtet. Ab 12:47 Uhr wurde der Zugverkehr im Halbstundentakt mit leichten Verspätungen wieder aufgenommen. (pm)