NEHREN. »Es geht darum, konkret Lösungen vor Ort umzusetzen. Im deutschsprachigen Raum gibt es etwa 50 Mitmach-Regionen. Inhaltlich orientieren sie sich an den 17 UN-Zielen für nachhaltige Entwicklung«, erläuterte Uli Eder bei einem Pressegespräch in der Radkutsche. Er und seine Mitstreiter von »Wolke 17« möchten nun auch das Steinlachtal zu einer Mitmach-Region machen. Der Inhaber der Radkutsche Stefan Rickmeyer und seine Frau Katharina Musiol sind auf die Idee gekommen, als sie an einer Konferenz der Mitmach-Region Münsingen teilgenommen haben. Seit etwa anderthalb Jahren beschäftigt sich das Kern-Team mit dem Projekt. Am Samstag, 15. Juni, ab 16 Uhr, in der Radkutsche Nehren, findet die erste Konferenz der Mitmach-Region Steinlachtal statt. Hier soll es zu einem ersten regionalen Austausch kommen, bei dem neue Initiativen und Arbeitskreise entstehen können. »Die Gruppen werden wir unterstützen. Es wird auch eine gemeinsame Website geben, auf der zum Beispiel Veranstaltungen angekündigt werden können. Einmal im Jahr soll eine Mitmach-Konferenz stattfinden«, sagte Eder.
Am Anfang gibt es drei Impulsvorträge. Gundula Büker vom Entwicklungspädagogischen Informationszentrum Reutlingen erklärt, was Mitmach-Regionen sind und wie Mitmach-Konferenzen funktionieren. Anja Engerer von »Schule im Aufbruch« tritt ein für eine Bildung, die durch Selbstbestimmung und Zukunftskompetenzen gekennzeichnet ist und einen »Frei Day«, der Raum und Zeit für Potenzialentfaltung und fächerverbindendes Lernen und Üben von verantwortungsvollem Handeln schafft. Anja Meitner von der Landeszentrale für politische Bildung geht darauf ein, wie Demokratiebildung für Kinder und Jugendliche gelingen kann.
Verschiedene Thementische
Anschließend kommen die Teilnehmer an Thementischen miteinander ins Gespräch. Das Ziel ist es, Ideen zusammenzutragen und sich zu vernetzen. Moderiert werden die Tische von Spezialisten. Beim Thema Klimaschutz unterstützt etwa die Tübinger Ortsgruppe von Fridays for Future. Im Anschluss gibt es einen Ausklang bei Essen und Getränken. Die Themen sind: Bildung für nachhaltige Entwicklung, Demokratie stärken, Frauenpower, Klimaschutz und Plastikfreies Steinlachtal und Selbstversorgung.
»Wir wollen Wissen zugänglich machen, das früher selbstverständlich war«, sagte Musiol. So könnten Anbautipps ausgetauscht werden und wie man Lebensmittel länger konservieren kann. Zum Thema »Plastikfrei leben« hat Tanja Schmidt, die Leiterin des Nehrener Unverpackt-Ladens, einiges zu sagen. »Die Kreislaufwirtschaft bietet Möglichkeiten. So ist es etwa möglich, Autos so herzustellen, dass die Bauteile wieder einzeln zerlegbar sind und weiterverwendet werden können«, erläuterte sie.
Zum Kernteam der Mitmach-Regionen gehören die Schweisfurth Stiftung, die Pioneers of Change, Be the Change sowie wirundjetzt. Die erste Mitmach-Konferenz fand 2017 in Ravensburg statt. Um Anmeldung zur Konferenz im Steinlachtal wird unter info@wolke17.org gebeten. Man könne aber auch spontan vorbeischauen. (GEA)