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Mössinger Gemeinderat verzichtet auf Baugebiet »Aichhalde«

Zu hohe Kosten, zu viele Bedenken: Die Aichhalde in Talheim ist raus aus den Mössinger Vorhaben, der Gemeinderat hebt den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan auf.

Das Mössinger Rathaus. GEA-FOTO: MERKLE
Das Mössinger Rathaus. Foto: Michael Merkle
Das Mössinger Rathaus.
Foto: Michael Merkle

MÖSSINGEN-TALHEIM. In seiner Sitzung am Montag hob der Mössinger Gemeinderat den Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan Aichhalde in Talheim einstimmig auf. Geplant war ein beschleunigtes Verfahren nach Paragraf 13b des Baugesetzbuches, genauso wie in acht weiteren Mössinger Gebieten.

Eben an dieser großen Zahl möglicher Baugebiete hatte das Regierungspräsidium Tübingen Anstoß genommen. Bei einem Termin vor Ort erklärte die Stadtverwaltung Mössingen, dass das Vorhaben entscheidend von der Bereitschaft der Grundstückseigentümer abhänge, bei dem geplanten Umlegungsverfahren mitzumachen. Um überhaupt ein Baugebiet umsetzen zu können, sei man mit acht Verfahren gestartet.

Das Regierungspräsidium führte dagegen an, dass der Flächennutzungsplan für Talheim bereits die Wohnbaufläche »Martin-Luther-Straße« aufweise und deshalb die Ausweitung der »Aichhalde« zu hinterfragen sei. Auch der Regionalverband kritisierte aus Gründen des sparsamen Flächenverbrauchs und dem Vorrang der Innen- vor Außenentwicklung die gleichzeitige Aufstellung mehrerer Bebauungspläne. Vom Landratsamt wurden zunächst artenschutzrechtliche Bedenken vorgebracht, die sich jedoch nach einer Untersuchung nicht bestätigten.

Bei ersten groben Kostenschätzungen wurde den Mössinger Stadtplanern aber klar, dass das Baugebiet Aichhalde einen ziemlich hohen Erschließungsaufwand erfordert, da dort kein Kanal und keine Leitungen liegen. Außerdem stellte sich die Ableitung des Oberflächenwassers als schwierig heraus. Ein Regenrückhaltebecken oder ein Stauraumkanal wären erforderlich gewesen, was die Erschließung erheblich verteuert hätte.

Nicht alle machen mit

Aus der Öffentlichkeit gingen mehrere Stellungnahmen ein, die sich grundsätzlich gegen die Ausweisung von Baugebieten im Außenbereich wandten. Außerdem wurden Bedenken wegen des zu erwartenden Verkehrsaufkommens und der benötigten Kinderbetreuung laut. Die Ansiedlung von Mehrfamilienhäusern wird von einigen Talheimern als schädlich für das Ortsbild wahrgenommen.

Zu den hohen Kosten für die Infrastruktur kam, dass die Eigentümer von fünf über die Fläche verteilten Grundstücken nicht an der geplanten Umlegung teilnehmen wollten. Deshalb war davon auszugehen, dass diese scheitert. Der Gemeinderat hob daher seinen 2019 gefassten Aufstellungsbeschluss für den Bebauungsplan wieder auf. (stb)