MÖSSINGEN. Was ganz an den Anfang gestellt wird, was jenseits von gesetzten Themen Raum und Zeit bekommt, ist wichtig. So war es nun auch in der Sitzung des Mössinger Rats am Montagabend, wo OB Michael Bulander an den verstorbenen ehemaligen Mössinger Bürgermeister Hans Auer erinnert. Er war am 4. Juli kurz vor seinem 81. Geburtstag nach längerer Krankheit verstorben, war am 10. Juli auch bedingt durch die Corona-Pandemie im kleineren Kreis auf dem Belsener Friedhof beigesetzt worden.
»Hans Auer war eine Instanz«, so OB Michael Bulander. Er hinterlasse eine große Lücke, sei auch für ihn zum Weggefährten, Ratgeber und väterlichen Freund geworden.
Bulander hebt unter anderem dessen Fleiß, feinen Humor, seine schwäbische Schlitzohrigkeit hervor, attestiert ihm »das Herz am rechten Fleck«.
Hans Auer startete seine berufliche Karriere als Bäcker, war acht Jahre Bürgermeister von Rommelsbach, leitete den Regionalverband als Vorsitzender. Er habe als Mössinger Bürgermeister nicht nur die Geschicke der Stadt von 1982 bis 1998 gelenkt, er habe diese modernisiert, ihr mit neuen Bauten wie dem Haus an der Steinlach oder dem Neubau des Quenstedt-Gymnasiums mit Aula, als aufkeimende Blumenstadt ein Gesicht gegeben. Er hat die Jugendfeuerwehr gegründet, den Bau des Jugendhauses »M« auf den Weg gebracht. Im Juni 2009 wurde er zum Ehrenbürger der Stadt ernannt.
Bulander beschreibt ihn als Mann, der den Menschen zugewandt und auf Ausgleich bedacht war, dessen Sache nicht der Schaulauf war, der handelte, ein Macher war. »Ich verneige mich mit Respekt vor Hans Auer«, so Bulander. Der Rat legt in der Quenstedt-Aula ihm zu Ehren eine Gedenkminute ein. (GEA)