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Aktuell Analyse

Immer mehr Kinder und Jugendliche in der Region Neckar-Alb sind zu dick

Die AOK Neckar-Alb registriert 17 Prozent mehr Fälle von Übergewicht in der Altersgruppe bis 19 Jahre.

Kinder essen häufig zu viele Süßigkeiten und bewegen sich zu wenig.  FOTO: PR
Kinder essen häufig zu viele Süßigkeiten und bewegen sich zu wenig. FOTO: PR
Kinder essen häufig zu viele Süßigkeiten und bewegen sich zu wenig. FOTO: PR

TÜBINGEN. Das Thema Übergewicht bei Kindern und Jugendlichen nimmt an Brisanz zu: Bundesweit sind rund 15 Prozent übergewichtig, bei 6 Prozent spricht man sogar von Adipositas (krankhaftem Übergewicht). Nach einer aktuellen Datenanalyse unter AOK-Versicherten waren im Jahr 2021 in Baden-Württemberg über 26.000 Kinder und Jugendliche bis 19 Jahre wegen Adipositas in ärztlicher Behandlung. Auf den Landkreis Tübingen entfallen demnach 364 Patienten mit der Diagnose. Das ist ein Anstieg von 17 Prozent. Fünf Jahre zuvor waren es in der Region noch 311 Fälle extremen Übergewichts bei den bis zu 19-Jährigen.

Die Gründe für Übergewicht und Adipositas sind unterschiedlich. »Kinder essen besonders rund um die Festtage häufig zu viele Süßigkeiten«, erklärt Simon Knupfer, Geschäftsbereichsleiter Prävention bei der AOK Neckar-Alb. Allein an der anhaltend unausgewogenen und kalorienreichen Ernährung könne es jedoch nicht liegen. »Einen mindestens genauso großen Anteil an diesem Negativtrend hat der Bewegungsmangel«, so Knupfer weiter. Gerade in den kälteren Monaten leide die Lust an Bewegung auch bei den Jüngeren. Eine von der AOK beauftragte Civey-Umfrage bestätige das. 43 Prozent der befragten Eltern gaben darin an, dass sich ihre Kinder im Winter weniger bewegten.

Ernährungsberatung für Kinder

Der Experte rät: »Um abzunehmen ist es wichtig, die Ernährungsgewohnheiten in der Familie zu hinterfragen und zu ändern. Regelmäßige Bewegung, am besten täglich, unterstützen ebenfalls dabei.« Hilfreich sei die Tatsache, dass nach den pandemiebedingten Einschränkungen wieder alle Bewegungsmöglichkeiten offen stünden und nach Herzenslust Sport betrieben werden könne. Turn- und Sportvereine haben attraktive Angebote für alle Altersklassen in ihren Programmen.

Aber auch innerhalb der Familie bieten sich nach Darstellung des Experten zahlreiche Möglichkeiten zur Bewegung für Kinder und Jugendliche. »Gemeinsames Radfahren, eine Wanderung bei Schnee, Schlittenfahren, oder eine GPS-Schnitzeljagd («Geocaching») sind nur einige Ideen, wie Eltern ihren Nachwuchs bei mehr Bewegung unterstützen können«, so Simon Knupfer. Die AOK Baden-Württemberg bietet mit »Jolinchen-Kids« für Kindergärten und Kindertagesstätten ein umfangreiches Programm an, um gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung und seelisches Wohlbefinden so früh wie möglich zu implementieren. In der Schule entdecken die Kinder und Jugendlichen dann mit dem Programm »Science-Kids« die Zusammenhänge von Bewegung und Ernährung sowie deren Auswirkungen auf ihr Wohlbefinden.

Interessierte Eltern können zudem in allen AOK-Bezirksdirektionen bei einer persönlichen Ernährungsberatung mit zertifizierten AOK-Ernährungsfachkräften Tipps und Rezepte für einen gesunden Familienspeiseplan erhalten. (eg)