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Aktuell Unwetter

Gomaringer Verwaltung sammelt Strategien gegen Unwetter

Starkregen hat die Planungen der Gomaringer Verwaltung zu einem Hochwasserkonzept eingeholt. Betroffene sollen nun einbezogen werden.

Die Wiesaz hat sich während des Unwetters in einen reißenden Fluss verwandelt. FOTO: THOMAS LEHMANN
Die Wiesaz hat sich während des Unwetters in einen reißenden Fluss verwandelt. Foto: THOMAS LEHMANN
Die Wiesaz hat sich während des Unwetters in einen reißenden Fluss verwandelt.
Foto: THOMAS LEHMANN

GOMARINGEN. Der Starkregen kam, bevor das Hochwasserkonzept der Gemeinde stand. Bei einigen Gomaringern richtete es erheblichen Schaden an (wir berichteten). »Aktuell sammeln wir Rückmeldungen der Betroffenen«, sagte Bürgermeister Steffen Heß im Bauausschuss am Dienstagabend. 50 000 Euro für ein Konzept bei Starkregen seien im Haushalt eingestellt, betont Bauamtsleiterin Stefanie Betz. Das Naturereignis hat allerdings die Planungen der Gemeinde überholt.

Auf der Starkregenskala von eins bis zwölf sei der Niederschlag am Montag, 28. Juni, bei acht einzuordnen, erklärte Betz. Die Wiesaz trat über ihre Ufer, dazu kam viel Hangwasser hinzu. Ein, so Betz, »außergewöhnliches Ereignis, das uns nun häufiger begleiten wird.« Man werde darüber sprechen müssen, ob möglicherweise mobile Dämme eingesetzt werden können. Aber auch jeder Einzelne müsse sich besser schützen, betonte die Bauamtsleiterin.

Zusammen mit einem Ingenieurbüro will die Gemeinde ein Konzept erarbeiten. Dabei sollen die Betroffenen über eine Bürgerbeteiligung eingebunden werden, verspricht der Bürgermeister. »Ganz umkehren werden wir die Situation nicht können«, fügt Heß hinzu. »Da gibt es die ein oder andere Grenze.«

»Jedes Gewächshaus, jeder Schuppen kann zum Problem werden«

Dazu gehört beispielsweise die Kanalisation: Es sei nicht möglich, Kanäle so groß auszulegen, »dass sie eine solche Menge verschaffen können«, sagt die Bauamtsleiterin.

Am Montag kam einfach zu viel Wasser zu schnell vom Himmel. Die Verwaltung werde aber nun prüfen, was die beiden Regenüberlaufbecken der Gemeinde leisten. Die Überflutung der Albert-Schweitzer-Straße habe allerdings nichts mit dem neuen Baugebiet Heckberg zu tun, sondern mit der Hanglage, betonte Betz.

Beim geplanten Hochwasserkonzept der Gemeinde sollte auch die zusätzliche Versiegelung durch künftige vom Gemeinderat beschlossene Baugebiete miteinbezogen werden, forderte Maximilian Föll (SPD). Die Versiegelung sei insgesamt ein Problem, antwortete ihm Betz. »Jedes Gewächshaus, jeder Schuppen, jede Garage kann zum Problem werden.« Das gelte vor allem auch in alten Baugebieten ohne Bebauungsplan. Da müsse sich jeder Hauseigentümer an die eigene Nase fassen.

Auf gar keinen Fall darf Rasenschnitt und Häckselgut an den Uferbereichen der Wiesaz gelagert werden. »Das ist zusätzlicher Ballast bei Hochwasser, der dann irgendwann hängen bleibt«, fügte der Bürgermeister hinzu. (GEA)