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Gomaringen: Schulneubau auf dem Höhnisch wird teurer als geplant

Gebäude auf dem Höhnisch soll 19 Millionen Euro kosten. Gemeindeverwaltungsverband berät Finanzen

Mittendrin zwischen drei Gemeinden: Das Schulzentrum auf dem Höhnisch (roter Pfeil) umringt von Dußlingen (links),  Nehren (unte
Mittendrin zwischen drei Gemeinden: Das Schulzentrum auf dem Höhnisch (roter Pfeil) umringt von Dußlingen (links), Nehren (unten) und Gomaringen (rechts). Foto: Manfred Grohe
Mittendrin zwischen drei Gemeinden: Das Schulzentrum auf dem Höhnisch (roter Pfeil) umringt von Dußlingen (links), Nehren (unten) und Gomaringen (rechts).
Foto: Manfred Grohe

GOMARINGEN. Bisher war von 15 Millionen Euro die Rede. Jetzt soll der Schulneubau auf dem Höhnisch 19 Millionen Euro kosten. Diese neue Zahl sorgte bei einigen Mitgliedern des Gemeindeverwaltungsverbands Steinlach-Wiesaz für Verwunderung. Als dessen stellvertretende Geschäftsführerin stellte Anette Buess der Verbandsversammlung am Mittwoch in der Gomaringer Kulturhalle den Haushaltsplan für das laufende Jahr vor. Dieser wurde einstimmig genehmigt.

In den meisten Bereichen gibt es keine großen Veränderungen zu den Vorjahren. Lediglich bei der Sozialstation schlagen Lohnerhöhungen auf der Ausgabenseite mit 80 000 Euro deutlich zu Buche. Laut Buess werden die Kosten erfahrungsgemäß durch entsprechend steigende Pflegesätze refinanziert. Nach wie vor sind einige Personalstellen nicht besetzt und die Mitarbeiter müssen Überstunden leisten. Der größte Brocken ist das Schulzentrum auf dem Höhnisch. Dazu wurde in den Haushalt eine Verpflichtungsermächtigung von knapp 18 Millionen Euro eingestellt. »Wir wollen das Schulzentrum noch schöner machen und erweitern«, sagte Nehrens Bürgermeister Egon Betz als Verbandsvorsitzender. Die entsprechenden Pläne seien von der Versammlung beschlossen worden (der GEA berichtete). Man gehe sparsam mit den Mitteln um und schiebe Sanierungen, wo es geht.

15 Millionen Euro waren geplant

Eine aktuelle Kostenschätzung beläuft sich auf 19 Millionen Euro, in der Machbarkeitsstudie war von 15 Millionen die Rede. »Wie kann es zu einer solchen Steigerung kommen«, fragte Maximilian Föll, der für die SPD im Gomaringer Gemeinderat sitzt. »Die erste Zahl bleibt immer hängen«, sagte Gomaringens Bürgermeister Steffen Heß.

Diese habe allerdings nicht die Entwürfe der Architekten berücksichtigt und auch die 19 Millionen seien nur eine grobe Schätzung. »15 Millionen waren das absolute Minimum. Wir haben auch jetzt keine verlässliche Zahl, aber wir müssen eben Geld in den Haushalt einstellen.« Auf Nachfrage erklärte Thomas Hölsch, Bürgermeister von Dußlingen, dass Zuschüsse in den Betrag nicht eingerechnet seien. »Wir wollen eine vernünftige und eine gute Schule«, sagte Betz. Billig zu bauen komme auf Dauer viel teurer. Die Schule solle hochwertig ausgestattet sein und »für 50 Jahre« halten.

Buess erklärte, dass von den insgesamt 5 Millionen Euro auf der jährlichen Ausgabenseite gut 2,2 Millionen für Personal und 1,5 Millionen für Sachkosten und Dienstleistungen vorgesehen sind. Mit etwa 600 000 Euro schlagen die Abschreibungen zu Buche. Die Stelle für den Gemeindevollzugsdienst wurde von 50 auf 80 Prozent aufgestockt. Mit entsprechend höheren Einnahmen durch Verwarngelder (30 000 Euro im Jahr) rechnet der Verband. An der Gemeinschaftsschule, am Gymnasium und im Jugendbüro wird mit ähnlichen Kosten wie im Vorjahr gerechnet. Ob die vergleichsweise geringen Ausgaben des Jugendbüros überhaupt anfallen, ist noch unsicher. »Wenn wir eine Jugendbeteiligung machen und die wieder abgesagt werden muss, führt das zu mehr Frustration«, sagte Betz.

Insgesamt kommt es im Gemeindeverwaltungsverband Steinlach-Wiesaz in diesem Jahr voraussichtlich zu einem Abmangel in üblicher Höhe von 1,4 Millionen Euro. Davon entfallen gemäß Verteilung auf Dußlingen etwa 500 000 Euro, auf Gomaringen 560 000 Euro und auf Nehren 340 000 Euro.

Neue Eröffnungsbilanz

Nach einer Finanzprüfung durch die Gemeindeprüfungsanstalt musste der Gemeindeverwaltungsverband Steinlach-Wiesaz außerdem seine Eröffnungsbilanz zum 1. Januar 2017 ändern. Die Änderungen betrafen die Verbandsfinanzierung und speziell den Umgang mit der Investitions- und Tilgungsumlage. Im Einzelnen ging es um eine Vermögensumlage von 3 000 Euro und eine Bilanzkorrektur bei Gemeindeverbindungsstraßen. (stb)