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Fernwärme in Tübingen: Nord- und Südnetze bald verbunden

Gegenwärtig wird der Tunnel fertiggestellt, durch den die Fernwärme-Netze der Nord- und Südstadt in Zukunft miteinander verbunden werden. Zu diesem Anlass luden die Stadtwerke Tübingen Oberbürgermeister Boris Palmer zu einer Begehung der acht Meter tiefen Baustelle ein.

Ab in die Tiefe: Tübingens OB Boris Palmer wird vorsichtig in die Baugrube des »Neckardükers« transportiert.
Ab in die Tiefe: Tübingens OB Boris Palmer wird vorsichtig in die Baugrube des »Neckardükers« transportiert. Foto: Paul Runge
Ab in die Tiefe: Tübingens OB Boris Palmer wird vorsichtig in die Baugrube des »Neckardükers« transportiert.
Foto: Paul Runge

TÜBINGEN. In den kommenden Wochen erreicht Tübingen den nächsten Meilenstein bei der Wärmewende: Die Fernwärme-Netze Südstadt und Alte Weberei im Nordosten werden durch den »Neckardüker« miteinander verbunden. In der Bismarckstraße, auf der Höhe des Bankmannstegs, unterquert die 50 Meter lange Fernwärmeleitung den Fluss hinüber auf die andere Uferseite in der Gartenstraße.

Der »neuralgische Punkt«, wie der Geschäftsführer der Stadtwerke Tübingen (SWT) Ortwin Wiebecke betonte, wird zukünftig die Wärmenetze der gesamten Nord- und Südstadt verknüpfen. Das herausfordernde Projekt haben die SWT bei einem Besuch der acht Meter tiefen Baugrube mit OB Boris Palmer vorgestellt.

Tübingen ist Vorreiter

»Eine vergleichbare Baustelle finden Sie in Tübingen nicht«, erklärte Palmer. Zugleich betonte der Bürgermeister die »Vorreiterrolle« Tübingens bei der kommunalen Wärmeplanung. Die Universitätsstadt habe schon mit der Umsetzung begonnen, ehe das auf Bundesebene ein Thema wurde. Deshalb könne man die Fernwärme-Versorgung der Stadt bis 2030 um 70 bis 80 Prozent erhöhen, ergänzte Wiebecke. »In den vergangenen zehn Jahren haben wir 24 Kilometer Leitungen draufgesattelt.« Das entspreche einer Steigerung von knapp 50 Prozent. Bereits 2014 waren insgesamt 50 Kilometer Fernwärme-Leitungen in Tübingen verlegt.

Bis zur geplanten Klimaneutralität 2030 wird der Fernwärmeausbau rund 100 Millionen Euro kosten. Der »Düker« – der Begriff kommt aus dem Niederdeutschen und steht für eine Druckleitung zur Unterquerung einer Struktur – schlägt mit 2 Millionen Euro zu Buche. »Davon sind 40 Prozent Bundesmittel«, betonte Wiebecke. Die Betonrohre, die unter dem Neckar hindurchlaufen, sind 172 Zentimeter breit und wiegen pro Segment 12 Tonnen. In ihrem Inneren wird die nötige Technik verlegt. (GEA)