MÖSSINGEN. »Wir hätten den Lärmaktionsplan letzte Woche fertig haben sollen«, schickte Oberbürgermeister Michael Bulander in der Sitzung des Gemeinderats am Montag dem ersten Tagesordnungspunkt voraus. Zur Erstellung des Plans verordnete das Landesverkehrsministerium zwar eine Kartierung über Straßenlärm, konnte die erforderlichen Daten selbst aber nicht rechtzeitig liefern.
Neben der B27 geht es im Mössinger Lärmaktionsplan vor allem um die Planungsumstufung des Nordrings zur Landesstraße 385 – wie es in aktuellen Landkarten bereits vermerkt ist. Im selben Zug soll die Landesstraße 384 zur Gemeindestraße umgewidmet werden. Sie führt, aus Richtung Ofterdingen kommend, ab dem Kreisel am Europaplatz die Ofterdinger Straße und die Bahnhofstraße entlang, um dann am Volksbank-Kreisel in Richtung Nehren, in die Karl-Jaggy-Straße abzuknicken.
Die Umstufung des Nordrings zur Landesstraße soll 2025 erfolgen
»2025 wollen wir die Umstufung«, stellte OB Bulander klar. Das Landesministerium habe signalisiert, damit könne die Stadt Mössingen erst zur Jahresmitte rechnen. Bulander hatte das Landesministerium bereits im März darauf aufmerksam gemacht, dass die Lärmaktionsplanung wenig Sinn mache, wenn der wichtigste Teil daran, die Umwidmung der beiden Landesstraßen, relativ zeitnah bevorstehe. Das Ministerium empfahl daraufhin ein vereinfachtes Verfahren.
Sobald die Abstufung der durch die Stadt führenden Landesstraße zur Gemeindestraße erfolgt sei, könne man beispielsweise in der Karl-Jaggy-Straße ein Tempolimit von 30 Stundenkilometern einführen. »Das haben wir vor ein paar Jahren in unserem Verkehrskonzept beschlossen«, so Bulander. Dies scheiterte bisher am Status: Auf einer Landesstraße, als Zubringerstraße, gilt mindestens Tempo 50.
Die Abstufung der bisherigen Landesstraße durch den Ort soll Lärm reduzieren
Durch die Abstufung der Landesstraße durch den Ort möchte die Stadt künftig den Durchgangsverkehr in Richtung Alb ab dem Kreisel am Europaplatz über den dann zur Landesstraße hochgestuften Nordring leiten und auf diese Weise den Verkehrslärm in der Stadt wesentlich reduzieren. »Wir arbeiten seit sieben oder acht Jahren an der Umstufung«, betonte Bulander. Die Bürokratie verhindere eine schnelle Lösung. »Wir müssen uns in Geduld üben. Aber wir drängen!«
Damit im Zusammenhang steht der Bebauungsplan der Innenstadt. Das betrifft etwa die künftige Beschilderung, aber auch das Aufstellen von Werbetafeln. »Das wollen wir in Einklang mit dem Stadtbild bringen,« sagte Tobias Benzel aus der Abteilung Stadtplanung. Die Stadteingänge sollen, laut Benzel, »Visitenkarten« werden. Der Entwicklungsfokus liege auf der Innenstadt: Hochfrequentierte Bereich sollen aufgewertet werden. (GEA)