Logo
Aktuell Gemeinderat

CDU in Kirchentellinsfurt verdoppelt die Zahl der Sitze

Ein großer Sprung der CDU in Kirchentellinsfurt, die SPD schrumpft zum Duo, Grüne und FWV bleiben stabil. Fünf Neue im Gremium.

Die Stimmen sind ausgezählt, es bleibt bei 14 Sitzen wie bisher. Bürgermeister Bernd Haug  und Wahlhelfer in Kirchentellinsfurt.
Die Stimmen sind ausgezählt, es bleibt bei 14 Sitzen wie bisher. Bürgermeister Bernd Haug und Wahlhelfer in Kirchentellinsfurt. Foto: Frank Pieth
Die Stimmen sind ausgezählt, es bleibt bei 14 Sitzen wie bisher. Bürgermeister Bernd Haug und Wahlhelfer in Kirchentellinsfurt.
Foto: Frank Pieth

KIRCHENTELLINSFURT. »Damit hätten wir nie gerechnet. Ich bin ein bisschen sprachlos«, sagt Peter Beckert. Seine CDU hat die Zahl der Sitze im Gremium verdoppelt: Künftig bestimmen vier statt zwei Christdemokraten mit, was im Rathaus in Kirchentellinsfurt beschlossen wird. Der Fraktionschef ist sich im Klaren darüber, dass der Rückzug der »Kompetenz«-Liste mit Hans-Peter Heinzel und weiteren früheren CDU-Größen nach der vorigen Wahlperiode die Chancen auf ein gutes Abschneiden verbessert hatte. »Das hat sicherlich nicht geschadet.« Doch die Christdemokraten haben nach seiner Einschätzung auch eine »sehr interessante Liste« mit vielen guten Kandidaten vorgelegt.

Beckert hat dazu einen großen persönlichen Erfolg verbucht. Er holte mehr als 3.000 Stimmen. Von den Ratskollegen kann sich niemand erinnern, dass jemand schon mal diese Marke geknackt hatte.

Zweimal schwierige Kandidatensuche

Ganz anders die Stimmung bei der SPD: Werner Rukaber, der nach vier Jahrzehnten nicht mehr antrat, findet es schade, dass nur noch ein Duo der SPD im Rat vertreten sein wird. Die Politik der Ampel in Berlin habe es schon nicht leicht gemacht, Kandidaten zu finden, und der Bundestrend habe sich offenbar auch an den Wahlurnen in Kirchentellinsfurt negativ ausgewirkt. Nach den ersten Ergebnissen bei der Auszählung schien der dritte Sitz noch drin. Aber am Schluss war er weg.

Melanie Liebig (FWV) sagt: »Es geht mir echt gut mit diesem Ergebnis« Die Freien Wähler haben wie zuvor vier Sitze. Und das, obwohl auch ihnen zwei bisherige Gemeinderäte abhanden gekommen sind und sich am Ende nicht ausreichend Kandidaten gefunden hatten, um eine Liste mit 14 Namen zu bestücken. So ging man mit elf ins Rennen, hat nicht ganz zwei Prozentpunkte verloren, aber die Situation ziemlich stabil gehalten. Die Fraktion deckt ein breites Spektrum von Themen ab, findet Liebig, die die zweithöchste Zahl von Stimmen im Ort erreichte.

Immun gegen den Trend

Ganz unberührt von Bundes- und Landestrends zeigten sich die Grün-Alternativen. Fraktionschefin Ruth Setzler freut sich: »Wir stehen wie ein fest verwurzelter Baum.« Die Verluste sind minimal. Auch Setzler selber hat ein paar Stimmen weniger als beim vorigen Mal bekommen, aber das sind immer noch die drittmeisten insgesamt. Alle vier Sitze wurden bestätigt und personell hat sich da nichts verändert. Man habe viele junge Leute präsentiert und sei sehr integrativ. Jury Latifa als erste Nachrückerin ist mit ihrer Familie erst vor etlichen Jahren aus Syrien nach Deutschland gekommen und habe sich im Wahlkampf super behauptet. (GEA)

Die Gewählten

Gesamtergebnis (vorläufig): Wahlberechtigte 4.841, Wähler 3.074, (63,5 Prozent), FWV 9.907 (24,75 Prozent), CDU 12.065 (30,15 Prozent), GAL 10.977 (27,43 Prozent), SPD 7.072 (17,67 Prozent)

FWV: Melanie Liebig 2018 Stimmen, Karl Eißler 1.503, Franziska Baumgärtner (neu) 1.030, Jörg Breiter (neu) 952

CDU: Peter Beckert 3.070, Dr. Martin Hornung 1.702, Marion Rättig-Nagel (neu) 1.175, Bernhard Schlegel (neu) 1.168

GAL: Ruth Setzler 2.013, Marie-Luise Bausch 1.419, Marc Schneck 1.353, Dr. Eva Kowalewski 1.122.

SPD: Mathias Kessler 2.232, Linda Beer (neu) 962