KIRCHENTELLINSFURT. Drei interfraktionelle Anträge in Sachen Jugendtreff und Schafstall hatten die Gemeinderäte in der Sitzung im Oktober abgegeben. Jetzt zogen sie alle drei wieder zurück. Hintergrund des Rückzugs seien »konstruktive Gespräche am Klausurwochenende von Gemeindeverwaltung und Gemeinderat« gewesen, so Peter Beckert (CDU). Das Ziel ist aber nach wie vor, möglichst bald einen Jugendtreff am Schafstall zu realisieren und den Jugendlichen im Ort in einer Übergangszeit einen Treffpunkt im Winter anzubieten. Zwei neue Anträge wurden deshalb formuliert. Beide seien nun tatsächlich umsetzbar und werden von ihm auch begrüßt, sagte Bürgermeister Bernd Haug.
Um am Schafstall einen Jugendtreff zu verwirklichen, braucht es als erstes einen Bebauungsplan. Der Auftrag dazu soll noch im kommenden Jahr so schnell wie möglich nach der Genehmigung des Haushaltes vergeben werden. Das fordern die Fraktionen im ersten Antrag. Bis zur Fertigstellung dieses Planes sollen »gemeinsame Ideen für die Umsetzung eines Jugendtreffs von den Jugendlichen, der Verwaltung, dem Gemeinderat und externen Firmen entwickelt werden«, so der Antrag weiter. Begründet wurde er damit, dass die Jugendlichen in Kirchentellinsfurt schon lange auf einen nachhaltigen Treffpunkt warten. Der Standort am Schafstall habe sich mittlerweile etabliert und bewährt.
»Der Spielverderber bei solchen schönen Ideen ist oft das Baurecht - Bürgermeister Bernd Haug«
Im zweiten Antrag fordern die Fraktionen, dass die Jugendlichen, solange der Schafstall noch nicht in Betrieb ist, bis zu zwei Mal im Monat kostenfrei einen Raum im Erdgeschoss des Bahnhofes mieten können. Vor allem in der Winterzeit seien sie auf einen Innenraum angewiesen.
Beiden Anträgen stehe nichts entgegen, sagte Haug. Die schnelle Umsetzung eines Bebauungsplanes kommt auch einem Wunsch zweier junger Frauen entgegen, die sich in der Gemeinderatssitzung in der Bürgerfragestunde zu Wort meldeten: Leila Bachmann und Antonia Dorsch wünschen sich ein Beachvolleyballfeld für Jugendliche in der Gemeinde. Das könne auch gut als Treffpunkt dienen, erklärten die beiden im Gremium. Als Platz hatten sie ursprünglich an das Sportgelände am Faulbaum gedacht, ließen sich aber schnell davon überzeugen, dass auch das Gelände am Schafstall ein guter Ort dafür sei.
Aber auch für ein derartiges Spielfeld braucht es eine Baugenehmigung auf Grundlage eines Bebauungsplanes, erklärte Ortsbaumeister Martin Lack. »Der Spielverderber bei solchen schönen Ideen ist oft das Baurecht«, sagte Bürgermeister Bernd Haug. Im Rahmen des Bebauungsplanverfahrens für den Schafstall könne das Volleyballfeld aber verwirklicht werden.
In Geduld üben müssen sich die zwei jungen Frauen auch bei ihrem Wunsch nach einer weiteren Bushaltestelle an der Reutlinger Straße. Darüber entscheide nicht die Gemeinde, sondern das Landratsamt, sagte Lack. Die Haltestelle sei Ziel der Gemeinde, werde von der Behörde aber erst verwirklicht, wenn das dortige Bebauungsgebiet erweitert werde, so der Ortsbaumeister. Menschen, die nicht gut zu Fuß sind, empfiehlt Haug das Bürgertaxi. Denn genau dafür sei es da. (GEA)