Logo
Aktuell Bilanz

Ausbaden in Öschingen spontan verlängert

Die Öschinger Freibadfreunde haben am Flohmarkt-Hitze-Samstag nochmal das Becken freigegeben. Die Saison lief aber wohl nur mäßig.

Im Öschinger Freibad gabs spontan eine Saisonverlängerung.
Im Öschinger Freibad gabs spontan eine Saisonverlängerung. Foto: Jürgen Meyer
Im Öschinger Freibad gabs spontan eine Saisonverlängerung.
Foto: Jürgen Meyer

MÖSSINGEN-ÖSCHINGEN. 32 Grad – und alle Freibäder in der Region haben geschlossen. Alle? Nein, im Öschinger Waldfreibad wird munter weiter geschwommen. Und das, obwohl bereits am vorletzten Sonntag vor dem Schulbeginn das offizielle Ausbaden über die Bahnen gegangen ist. Wie ist das möglich?

Zunächst zeigt es, welche Vorteile es haben kann, Mitglied bei den Freibadfreunden Öschingen zu sein. Die Ehrenamtlichen halten das Wasserbad bekanntlich mit viel Engagement wortbildlich am Laufen. Nachdem bei launigem Wetter und freiem Eintritt eigentlich am 14. September Schluss mit dem Erfrischungs-Vergnügen gewesen sein sollte, folgte am letzten Samstag der Freibad-Flohmarkt auf dem Gelände. Die unerwarteten Hochsommertemperaturen einerseits, ein mit klarem Wasser gefülltes Becken andererseits, weckten Begierden. »Dann haben wir nicht lange gezögert und haben gesagt: Wer Lust hat, darf heute nochmal baden und schwimmen«, sagte Eberhard Lutz vom Vorstand. »Da sind wir im Verein ganz unkompliziert«.

Genauso spontan handelte auch der Förderverein Freibad Ammerbuch, deren Mitglieder das Entringer Bad am Hochsommer-Samstag kurzerhand nochmal reaktivierten, während die städtischen Bäder allesamt schon eingemottet worden waren.

Zum 22. Mal gabs im Waldfreibad zum Saisonende einen Flohmarkt.
Zum 22. Mal gabs im Waldfreibad zum Saisonende einen Flohmarkt. Foto: Jürgen Meyer
Zum 22. Mal gabs im Waldfreibad zum Saisonende einen Flohmarkt.
Foto: Jürgen Meyer

Obwohl in Öschingen die Heizung vor einer Woche abgestellt worden war, hielten die 20 Grad Wassertemperatur die zahlreichen Nach-Bader nicht davon ab, einen erfrischenden Beckengang bei tropischen Außentemperaturen zu unternehmen. Derweil wurden an den zahlreichen Ständen des Trödel- und Kinderflohmarkts gute Geschäfte gemacht.

Es hätte der Hitze wegen freilich besser laufen können, wie auch die diesjährige Saison. Lutz dazu: »Wir sind gut gestartet, bis zu jenem 20. Juli, wo’s zum brutalen Einbruch kam«. Heißt: Die Badegäste blieben wegen des nasskalten Wetters weg. »Wir hatten eigentlich mit 23.000 bis 27 .000 Besuchern gerechnet. Unterm Strich waren es dann leider nur 19.500 Leute«.

Ein dennoch »einigermaßen zufriedenstellendes Ergebnis.« Spitze hingegen ist die Situation bei den Mitgliedern: 1.150 Beitrag zahlende Unterstützer. Davon können andere Vereine nur träumen. Auch von der beachtlichen Anzahl der Aktiven: »In dieser Saison haben 280 Ehrenamtliche mit angepackt«, freute sich auch Vorsitzender Rolf Seif. Damit das Bad auch in Zukunft bestehen kann, baut Lutz bereits Helfer zwei Generationen weiter auf. Sein Enkel Rafael Johannes Neumann ist bereits im zarten Alter von zwei Wochen Mitglied geworden und mit momentan elf Monaten auch das jüngste im umtriebigen Verein.

Nächste Woche geht’s ans Heckenschneiden, im Oktober beginnt dann die Einwinterung nebst kleinen Reparaturarbeiten. Damit die 106.000 Euro teure neue Beckenfolie keine Schäden bekommt, bleibt das Wasser im Bassin – bis zur Wiedereröffnung Ende Mai 2026. (GEA)