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Aktuell Vorsorge

Altenpflege-Mitarbeiter in Tübingen werden regelmäßig auf Corona getestet

Corona-Fälle im Haus Lindach der Reutlinger Altenhilfe
Eine Pflegerin hält die Hand einer älteren Frau. Foto: Oliver Berg/Archiv
Eine Pflegerin hält die Hand einer älteren Frau. Foto: Oliver Berg/Archiv
TÜBINGEN. Die neun Tübinger Pflegeheime beginnen in dieser Woche mit einem regelmäßigen Test des Personals auf Corona. Alle 14 Tage sollen möglichst alle Beschäftigten untersucht werden, um den Eintrag des Coronavirus in die Einrichtungen zu verhindern. Im gleichen Rhythmus werden auch alle in Tübingen tätigen Beschäftigten der mobilen Pflegedienste durchgetestet.

»Möglich ist die praktische Durchführung dank der Mitwirkung aller Altenpflegeeinrichtungen in Tübingen, vor allem aber durch die Kompetenzen der Firma Cegat in der Testauswertung und des Deutschen Roten Kreuzes in der Durchführung der Probenentnahme mit dem Arztmobil«, sagt der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer.

Das bundesweite Pionierprojekt geht auf die Initiative des Stadtseniorenrats zurück und hat die volle Unterstützung des Tübinger Gemeinderates, der auch die entsprechenden finanziellen Mittel bewilligt hat. Denn nach wie vor werden die Tests für derartige Screenings – anders als zum Beispiel für Reiserückkehrer oder das Schul- und Kitapersonal – vom Gesundheitssystem nicht finanziert. Daher springt die Stadtkasse nun ein.

Das Ziel ist es, angesichts der wieder stark ansteigenden Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Tübingen (zuletzt lag diese im Bereich von rund 20 pro 100 000 Einwohner) das Übergreifen der Infektionen von der jüngeren Bevölkerung, die derzeit fast ausschließlich betroffen ist, auf die Hochrisikogruppe der Bewohner von Pflegeheimen zu verhindern. So können schwere Erkrankungen oder Todesfälle vermieden werden, ohne erneut Besuchsverbote auszusprechen. Diese hatten in der Vergangenheit nicht zuletzt zum Fehlen von sozialen Kontakten und damit zu Formen der Vereinsamung geführt.

Der Eintrag des Coronavirus erfolgt nach wissenschaftlichen Erkenntnissen vor allem über das Personal und kaum über die Angehörigen. (em/GEA)