TÜBINGEN. »Stärkung statt Stagnation«: Die Gewerkschaft Verdi hat mit dem Aufruf zum Streik den Druck im Tarifkonflikt für die 25.000 nicht-ärztlichen Beschäftigten der vier Unikliniken im Land erhöht. Vor der dritten Verhandlungsrunde am 5. November forderte Verdi die Arbeitgeber auf, ihr Angebot nachzubessern. Bei einer Laufzeit von drei Jahren hatten diese angeboten, die Gehälter um insgesamt fünf Prozent anzuheben. Pfleger und Pflegehelfer sollten zusätzliche Zulagen erhalten.
Die Gewerkschaft verlangt neben einigen Zugeständnissen für Auszubildende – darunter fünf freie Tage zum Lernen – in den kommenden eineinhalb Jahren acht Prozent mehr Geld für alle Mitarbeiter. Martin Gross Verdi-Vorsitzender des Landesbezirks Baden-Württemberg, appellierte in Tübingen an die Streikenden, sich nicht von Argumenten wie der schlechten Wirtschaftslage oder der Verantwortung gegenüber den Patienten in ihrem Recht auf gute Bezahlung unterkriegen zu lassen.
Der Warnstreik an den Unikliniken im hat Hunderte von Patienten getroffen. Allein an der Uniklinik Freiburg wurden 140 Operationen und 800 ambulante Behandlungen verschoben. Notfälle und unaufschiebbare Eingriffe seien davon aber nicht betroffen, teilte Verdi mit. Die Versorgung der Patienten in Tübingen war über einen Notfallplan sichergestellt. (GEA)