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Sprechen fördern

REUTLINGEN. Experten zufolge kann sich jedes fünfte Kind in Deutschland mit dem vierten Lebensjahr noch nicht verständlich in deutscher Sprache ausdrücken. An was liegt das, dass immer mehr Kinder in Deutschland an Sprachproblemen leiden? Hierzu haben zwei ZmS- lerinnen Helga Gugel-Hübner und Nadja Kahle aus dem Sprachförderkindergarten Reutlingen befragt.

ZmS: Wie viele Kinder sind in Ihrem Kindergarten?

Betreuerinnen: Wir haben zurzeit ungefähr dreißig Kinder, die auf drei Gruppen verteilt sind.

Wie viele Fachkräfte arbeiten in Ihrem Kindergarten?

Betreuerinnen: In unserem Kindergarten arbeiten fünf Fachkräfte - alles gelernte Erzieherinnen - und drei Sonderschullehrerinnen für Sprachbehindertenpädagogik.

Was ist das Besondere an Ihrem Kindergarten?

Betreuerinnen: Wir betreuen und fördern Kinder mit Sprachentwicklungsverzögerungen und bereiten sie auf die Grundschulzeit vor.

Ab welchem Alter können die Kinder aufgenommen werden?

Betreuerinnen: Das hängt von der Entwicklung der Kinder ab. Die Jüngsten sind drei Jahre alt.

Wie alt sind die Kinder, wenn sie in die Schule kommen?

Betreuerinnen: Das hängt davon ab, in welchem Alter sie zu uns gekommen sind. Unser Ziel ist es, dass die Kinder - so wie alle anderen auch - mit sechs Jahren in die Schule kommen. Kinder mit starken Sprachauffälligkeiten, die nicht in die Grundschule aufgenommen werden können, können in die Erich-Kästner-Schule (Schule für Sprachbehinderte) wechseln, wo sie besonders gefördert werden.

Was ist Ihrer Meinung nach der häufigste Grund, warum immer mehr Kinder an Sprachproblemen leiden?

Betreuerinnen: Es gibt organische sowie genetisch bedingte Ursachen, außerdem spielt das Sprachvorbild in der Familie eine ganz wichtige Rolle. Dazu kommt, dass viele Kinder zweisprachig aufwachsen, und dass die deutsche Sprache dadurch häufig zu kurz kommt. Es ist einfach wichtig, dass Eltern mit ihren Kindern viel reden, auch einmal ein Bilderbuch anschauen und darüber reden und ihnen abends lieber eine Geschichte vorlesen, anstatt sie vor den Fernseher zu setzen. (ZmS)

Xenia Kuhn, Saskia Mayer, Laura-Schradin-Schule, 2BFP1/1