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Aktuell GEA-Leserreise

Lieder, Lichter und Lipizzaner

WIEN. »Wien, Wien, nur du allein sollst stets die Stadt meiner Träume sein.« So lautet der weltbekannte Refrain von Rudolf Sieczyn´skis 1912 komponiertem Lied. 30 GEA-Leserinnen und -Leser lassen in der Adventszeit diesen Traum Wirklichkeit werden.

Leserreise nach Wien 2016
Foto: Ines Westphal
Foto: Ines Westphal
Mit dem Bus geht die Fahrt vorbei an München und Salzburg nach Wien. Mit passend ausgewählten Musikstücken stimmt Reiseleiter Klaus Loderer die Gäste auf die Stadt ein. Bei einer kleinen Stadtrundfahrt in der einbrechenden Dunkelheit auf der berühmten Ringstraße, gewinnen die Reutlinger einen ersten Eindruck von der weihnachtlich geschmückten und beleuchteten Stadt.

Am nächsten Morgen geht es vom Hotel aus zu Fuß in das historische Zentrum Wiens. Es gibt so viel zu sehen: Prachtvolle Gebäude, wie zum Beispiel das Palais Kinsky, einer der schönsten Barockpaläste der Stadt, die Jugendstil Postsparkasse von Otto Wagner, romantische Gassen, schöne Plätze mit bunten Weihnachtsmärkten. Eine Besonderheit am Hohen Markt ist die Ankeruhr, eigentlich eine Brücke, die zwei Gebäudeteile des Anker-Hofes verbindet und über die in zwölf Stunden zwölf Figuren aus der Geschichte Wiens laufen.

In der gläsernen Fassade des modernen Haas-Hauses spiegelt sich der Steffl, das Wahrzeichen Wiens, der Stephansdom. Im 12. Jahrhundert wurde mit dem Bau des Gotteshauses begonnen. Auf dem mit bunten Ziegeln gedeckten Dach ist der Doppeladler des Hauses Habsburg zu erkennen Am Abend nutzen einige der GEA-Gruppe die Gelegenheit, an einem Adventskonzert mit Solisten des Wiener Kammerorchesters im Dom teilzunehmen. Doch vorher geht es noch vorbei am Burgtheater zum Rathaus. Hier sind beim internationalen Adventssingen im Festsaal Chöre aus den verschiedenen Landesteilen Österreichs und der ganzen Welt zu Gast und begeistern die Besucher mit Volks- und Weihnachtsliedern.

Der zweite Tag steht ganz im Zeichen der Monarchie. Die Hofburg diente über 600 Jahre als Residenz der Habsburger. In den letzten Jahren wurden 19 Amts- und Wohnräume von Kaiser Franz Joseph und Kaiserin Elisabeth restauriert und authentisch ausgestattet. Diese sogenannten Kaiserappartements geben einen Einblick in das private Leben des Kaiserpaares. Das angrenzende Sisi Museum beschäftigt sich mit Mythos und Wahrheit rund um das Leben der Kaiserin bis zu ihrer Ermordung 1898 in Genf. In der Silberkammer sind die Glanzstücke des kaiserlichen Haushaltes zu bewundern: Silber, wertvolles Porzellan und Glas geben einen Einblick in die höfische Tafelkultur. In einem Flügel der Hofburg ist die Spanische Hofreitschule untergebracht. Die Vorführung der Lipizzaner, das Ballett der weißen Hengste, findet in der barocken Winterreitschule statt und wird begleitet von klassischer Wiener Musik. Zu den Kernaufgaben der Hofreitschule und ihren Bereitern gehört die Bewahrung der Hohen Schule der klassischen Reitkunst, die zum immateriellen UNESCO-Kulturerbe der Menschheit zählt.

Leopold I. beauftragte Johann Bernhard Fischer von Erlach mit dem Bau einer Sommerresidenz nach dem Vorbild von Versailles: Schloss Schönbrunn. Erbaut von 1669 bis 1730 und von Maria Theresia 1750 erweitert. Heute können die Besucher hier die aus dem 19. Jahrhundert stammenden Gemächer von Kaiser Franz Josef und seiner Sisi bewundern. Das Arbeitszimmer sowie das Sterbebett von Franz Josef sind im Originalzustand erhalten. Auch die kaiserlichen Appartements von Maria Theresia und ihrem Mann Franz Stephan können besichtigt werden. Vor dieser prachtvollen imperialen Kulisse findet im festlich erleuchteten Ehrenhof der Kultur- und Weihnachtsmarkt statt. So haben die GEA-Leser die Qual der Wahl: Ein Becher Punsch auf dem stimmungsvollen Markt oder doch lieber ein Besuch im Kaffeehaus? Die verschiedenen Kaffeespezialitäten vom kleinen Braunen, über Melange bis zum Einspänner klingen verlockend.

Nur etwa 70 Kilometer sind es von Wien nach Bratislava, Pressburg, die Hauptstadt der Slowakei. Wahrzeichen der Stadt ist die gleichnamige Burg, auf einem Felsen 85 Meter über der Donau gelegen. Ein kleiner Spaziergang führt die Reutlinger am Nationaltheater vorbei durch die Gassen der Altstadt zum Martinsdom und zur Sankt-Elisabeth-Kirche, die wegen ihrer Fassade aus blauem Majolikamosaik auch als »Blaue Kirche« bezeichnet wird.

Auf der Rückfahrt durch Niederösterreich wird noch in der Kellergasse in Prellenkirchen ein Stopp eingelegt. Die kleinen Gebäude mit Keller dienten früher als Presshäuser und Lagerstätten bei der Weinproduktion. Heute sind darin Buschenschenken untergebracht, die zum gemütlichen Beisammensein mit regionalem Wein einladen.

Zum Stadtheurigen geht es am Abend in Wien. Im historischen Kellergewölbe, bis zu 18 Meter unter der Stadt, genießen die GEA-Leser die Wiener Küche und den Wein. Zwei Heurigenmusiker begeistern mit ihren Liedern.

Dann heißt es auch schon wieder Abschied nehmen von Wien und von Österreich. Ein Abstecher noch nach Linz auf der Heimfahrt: Ein letzter Becher Punsch auf dem Weihnachtsmarkt oder Linzer Torte im Kaffeehaus. (GEA)