Es ist kühl und neblig an diesem Herbstmorgen während der Fahrt mit dem Bus in Richtung Schweiz. Im Hegau sieht man kaum die Hand vor Augen. Endlich, strahlender Sonnenschein beim Stopp in Brunnen am Vierwaldstättersee. Auch in Flüelen, hier beginnt für die Reutlinger Gruppe die Fahrt mit der Bahn auf der historischen Gotthard-Bergstrecke. Über imposante Viadukte und durch zahlreiche Kehrtunnel, vorbei an der bekannten Kirche von Wassen, überwindet man fast unbemerkt große Höhenunterschiede. Dann ist das Ziel erreicht: Locarno, die Stadt am Nordufer des Lago Maggiore.
Unterwegs im Tessin
Bei einem geführten Spaziergang entdecken die GEA-Leser die Stadt mit ihrem Mittelpunkt, der Piazza Grande. Hier finden jedes Jahr im August die Filmfestspiele statt. Anschließend geht es mit der Funicolare, einer Drahtseilbahn, hinauf nach Orselina zur Wallfahrtskirche Madonna del Sasso.
Am Nachmittag steht das Valle Maggia auf dem Programm. Das Tal mit den typischen Steinhäusern aus Granit wird vom Fluss Maggia durchflossen und erstreckt sich von Locarno aus etwa 50 Kilometer nach Norden. Die vielen Seitentäler sind nur teilweise bewohnt. In Cevio, dem Hauptort des Tales erfahren die Reutlinger im Museo di Valmaggia viel über die Natur, die Kultur, aber auch über das Leben der Einheimischen. Den bekannten Wasserfall von Foroglio gibt es in einem Nebental, dem Val Bavona, zu bestaunen.
Sonderzug Gottardino
Als die Perle am Lago Maggiore wird Ascona bezeichnet. Das ehemalige Fischerdorf ist heute ein mondäner Ferienort mit mediterranem Flair. Der historische Dorfkern mit seinen schmalen Gassen sowie die Seepromenade mit ihren typisch bunt gestrichenen Häusern laden auch die Reutlinger Besucher zum Flanieren ein. Bevor die GEA-Leser das Tessin wieder verlassen, gibt es noch einen kurzen Stopp in Bellinzona mit Besichtigung des Castelgrande, eine der drei Burgen der Stadt.
Dann naht der Höhepunkt der Reise. In Biasca heißt es: Einsteigen bitte! Im Sonderzug Gottardino ist ein Wagen für die Reutlinger Gruppe reserviert. Jeder Teilnehmer erhält einen roten nummerierten Pionierpass, den man später in der Erlebniswelt im Tunnel mit einem Stempel versehen kann, als Nachweis, dass man als Pionier auf der Fahrt mit dem Gottardino dabei war. Nach einer kurzen Ansprache beginnt die Fahrt, begleitet von kraftvoller dramatischer Musik. Zuerst etwas langsamer, wie der Sprecher den Fahrgästen erläutert, um die Einfahrt in den Gotthard-Basistunnel besser beobachten zu können. Dann wird auf 160 Kilometer pro Stunde beschleunigt.
In der Multifunktionsstelle Sedrun dürfen die Pioniere aussteigen. 45 Minuten bleiben für den Besuch der Erlebniswelt im Tunnel, einer Ausstellung rund um den Gotthard und den Tunnelbau. So erfährt man zum Beispiel, dass der Gesteinsausbruch insgesamt 28,2 Millionen Tonnen beträgt. Ein großer Teil davon wurde in Form von Beton wieder im Berg verbaut. Der Rest wurde für die Gestaltung des Geländes oder zur Aufschüttung von Dämmen verwendet, außerdem entstanden davon im Urnersee drei Naturschutz- und drei Badeinseln. Dann heißt es wieder einsteigen, die Fahrt geht weiter bis nach Flüelen. Das einmalige Erlebnis im Berg liefert noch viel Gesprächsstoff an diesem Tag.
Vierwaldstättersee
Noch eine Nacht bleiben die Reutlinger in der Schweiz, in Kastanienbaum am Vierwaldstättersee. Am hoteleigenen Schiffsanleger wird die Gruppe am Morgen zur kleinen Seerundfahrt abgeholt, mit Ziel Luzern. Der anschließende Stadtrundgang führt die GEA-Leser in die schöne Altstadt, unter anderem zur Kappelbrücke mit dem achteckigen Wasserturm, die zweitlängste gedeckte Holzbrücke Europas, zur Jesuitenkirche und zum Rathaus. Etwas Zeit bleibt noch, die restlichen Franken auszugeben, bevor die »GEA-Pioniere« die Heimreise antreten. (GEA)