Sehr geehrte Damen und Herren,
die auf der Tübinger Demonstration »Wir haben es satt« angesprochenen Themen haben die flapsige Art der Besprechung im General-Anzeiger nicht verdient: Durchweg ging es dort um wichtigste und hochbrisante Themen, die keineswegs in den Kontext einer »Faschingslaune« (Zitat General-Anzeiger) gehören.
Themen waren unter anderem das Insektensterben: Ein 80-prozentiger Rückgang der Insektenbiomasse in den vergangenen 20 Jahren in Deutschland ist brisant. Das angesprochene Land-Grabbing ist hochproblematisch. Wer einigermaßen informiert ist, weiß um die verheerenden Auswirkungen von Glyphosat. Dünge- und Spritzmittel im Grundwasser ist ein sehr ernsthaftes Thema.
Das waren die Themen dieser ganz kurzfristig angesetzten Demonstration mit rund 800 Teilnehmern und da frage ich mich schon, was das Zitat am Ende Ihres Artikels Ihren Lesern mitteilen will: »Diese Leute wissen doch nicht mal, wie eine Mistgabel aussieht.« Das Thema dieser Veranstaltung war nicht die »Formgebung landwirtschaftlicher Geräte«, sondern: Wenn wir nicht handeln, zerstören wir unsere Lebensgrundlage. Hunger und Kriege werden die Folgen sein. Das kann niemand wollen. Wir müssen alle mit anpacken.
Hansgeorg Ulrich, Schwäbisch Gmünd