Bei leichten Verlusten sind die lokalen Wählervereinigungen stärkste Kraft bei den Gemeinderatswahlen in Baden-Württemberg geblieben. Sie kamen auf 36,9 Prozent der Stimmen, wie das Statistische Landesamt am Freitag auf Basis vorläufiger Ergebnisse in Fellbach bei Stuttgart mitteilte. 8205 von insgesamt 18 540 Sitzen gingen an die Wählervereinigungen. Die Wahlbeteiligung am Sonntag habe bei den Wahlen zu den Gemeinderäten bei 60,9 Prozent gelegen, 2,3 Prozentpunkte mehr als fünf Jahre zuvor. 8,5 Millionen Wahlberechtigte waren am 9. Juni zur Wahl der Gemeinderäte aufgerufen gewesen.
Die Behörde arbeitet mit sogenannten gleichwertigen Stimmen. Diese werden extra berechnet, da die Ergebnisse der Kommunalwahlen nicht unmittelbar miteinander verglichen werden könnten. Hintergrund ist den Angaben nach, dass die Stimmenzahl, die der Wählerin oder dem Wähler zur Verfügung steht, von der Anzahl der zu wählenden Personen abhängt.
Auf dieser Basis kam die CDU mit 24,2 Prozent der gleichwertigen Stimmen auf Platz zwei (4015 Sitze). Dahinter landeten die SPD mit 11,9 Prozent (1632 Sitze), die Grünen mit 11,5 Prozent (1120 Sitze), die AfD mit 4,2 Prozent (342), die FDP mit 3,6 Prozent (334 Sitze) und die Linke mit 1,1 Prozent (44 Sitze). Die restlichen Gemeinderatsmitglieder gehen auf andere Parteien oder gemeinsame Wahlvorschläge von Parteien und Wählervereinigungen zurück.
In den Gemeinderäten beträgt der Frauenanteil den Angaben nach etwas mehr als ein Viertel (27,4 Prozent). Im Vergleich zu 2019 sei das ein leichtes Plus von 0,8 Prozentpunkten. »Der Frauenanteil bleibt damit weiterhin deutlich von einer ausgeglichenen Verteilung der Sitze zwischen Männern und Frauen entfernt«, teilte das Amt mit. Bei den Grünen sei der Frauenanteil mit 51,9 Prozent am höchsten, bei der AfD mit 14,9 Prozent am niedrigsten.
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