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Viele Kommunen im Land erhöhen Grundsteuer - Reutlingen in Spitzengruppe

Wohnungen
Blick auf die Fassaden von Wohnhäusern. Foto: Nicolas Armer
Blick auf die Fassaden von Wohnhäusern.
Foto: Nicolas Armer

REUTLINGEN/STUTTGART. In fast jeder sechsten Kommune im Südwesten mussten die Eigentümer von privaten und gewerblichen Grundstücken im ersten Halbjahr mehr Grundsteuer bezahlen. Wie das Statistische Landesamt am Donnerstag in Stuttgart mitteilte, erhöhten 171 der 1001 Gemeinden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres den Hebesatz. In der Spitzengruppe liegen die Stadt Reutlingen und die Gemeinde Kusterdingen, die die Grundsteuer um 100 Prozentpunkte anhoben.

Der Bund der Steuerzahler kritisierte die Erhöhungen, weil sie das ohnehin teure Wohnen noch kostspieliger machten. »Das verfügbare Einkommen der Bürger wird somit gemindert«, monierte Eike Möller, Vorsitzender des baden-württembergischen Steuerzahlerbundes. Städte und Gemeinden sollten in der Krise lieber ihre Ausgaben auf den Prüfstand stellen. Möller warnte die Kommunen, noch vor Inkrafttreten des neuen Landesgrundsteuergesetz an der Steuerschraube zu drehen. Vor allem für Ein- und Zweifamilienhäuser sei durch die neuen Regeln sowieso von einer deutlich höheren Grundsteuerbelastung auszugehen.

Von 2025 an soll eine neue Grundsteuer-Berechnung gelten. Das geschieht auf Grundlage von Angaben, die Eigentümer nun einreichen müssen. Von Anfang Juli bis zum 28. September hätten 24 Prozent der über vier Millionen Eigentümerinnen und Eigentümer im Südwesten ihre Erklärung abgegeben, teilte das Finanzministerium in Stuttgart auf dpa-Anfrage mit. Offiziell haben die Immobilienbesitzer noch bis Ende Oktober Zeit. Zuletzt hatte es aber schon geheißen, dass die Erinnerungsschreiben womöglich erst Anfang nächsten Jahres rausgehen sollen. (dpa)

Mitteilung Statistisches Landesamt