Die souverän erledigte Pflichtaufgabe hakte der VfB Stuttgart schnell ab. Klar, das 5:0 (3:0) in der ersten Runde des DFB-Pokals bei Preußen Münster tut den Schwaben nach dem missratenen Start in der Fußball-Bundesliga gut. Der Blick der VfB-Profis ging aber schnell nach vorn. Genauer gesagt: Er richtet sich bereits auf diesen Donnerstag (18.00 Uhr/Sky), wenn in Monaco die Champions-League-Auslosung und damit ein für die Stuttgarter ganz besonderes Ereignis ansteht.
»Wir sind eine junge Mannschaft und freuen uns riesig«, sagte Angreifer Ermedin Demirovic, der in Münster (15. Minute) erneut getroffen hatte. »Wir werden uns als Mannschaft zusammensetzen und das zusammen verfolgen und das natürlich zelebrieren. Ich glaube, keiner von uns hat Champions League gespielt. Jetzt sind wir alle happy darüber und hoffen auf ein, zwei Bretter.« Der 26-Jährige wünscht sich also ein, zwei Gegner eines deutlich größeren Formats als Preußen Münster.
Sieg in Münster macht Mut
Doch trotz aller Vorfreude auf die Auslosung wollte beim VfB niemand die Bedeutung des klaren Erfolgs beim Zweitligisten unterschätzen. »Es war Druck drauf heute«, bekannte Trainer Sebastian Hoeneß in Anspielung auf den missratenen Saisonstart mit dem 1:3 beim SC Freiburg. »Bei uns haben sich viele neue Dinge ergeben im Sommer. Dafür brauchen wir Zeit und erfolgreiche Spiele. Solche Siege wie heute helfen sicher.«
Nicht nur die Tore von Angelo Stiller (7. Minute), Demirovic (15.), Pascal Stenzel (35.), Nick Woltemade (72.) und Atakan Karazor (80./Handelfmeter) besserten die Laune der Schwaben auf. Angeführt vom starken Stiller, der sich Hoffnungen auf eine Nominierung für die Nationalmannschaft macht, bot der VfB eine dominante Vorstellung und schöpfte Mut für das Bundesliga-Heimspiel am Samstag (15.30 Uhr) gegen Mainz. »Wir wollen die richtigen Schlüsse aus dem Spiel in Freiburg ziehen. Das ist uns gelungen. Das ist nicht selbstverständlich bei einem Aufsteiger in die 2. Liga mit großer Euphorie«, kommentierte Hoeneß.
Starke Leistung von Anrie Chase
Der Coach hatte in seiner Aufstellung rotiert und unter anderem dem 20-jährigen Anrie Chase zu seinem Startelf-Debüt in der Verteidigung verholfen. Der junge Japaner zahlte ihm das Vertrauen mit einem starken Auftritt zurück. »Es war eine sehr souveräne und abgeklärte Leistung. Es war uns wichtig, dass er uns gezeigt hat, in solch einer Situation zu bestehen«, lobte Hoeneß.
Auch für Chase dürfte aber nun der Blick schon auf die Königsklassen-Auslosung gerichtet sein. Angst vor großen Namen scheint beim VfB jedenfalls niemand zu haben. Auf die Frage nach seinem Wunschgegner antwortete Abwehrspieler Pascal Stenzel jedenfalls gelassen: »Der Klassiker: Real Madrid auswärts.«
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