Die Erinnerungen an das große, wenn auch verlorene Finale von 2022 sind beim SC Freiburg immer noch präsent. Man habe in den vergangenen Jahren schon gesehen, »welch schöne Reise« es in diesem DFB-Pokal geben kann, sagte Trainer Julian Schuster. Keiner im Breisgau würde sich dagegen wehren, sie wieder zu erleben. Doch der Weg ist weit, das nächste Ziel erst mal das Achtelfinale. Und ein Hoffnungsträger des SC im Zweitrunden-Duell mit dem Hamburger SV am Mittwoch (18.00 Uhr/Sky) Ritsu Doan.
Schon vier Tore in der Liga
Bei der 1:3 (1:0)-Niederlage bei RB Leipzig erzielte der Japaner am vergangenen Samstag bereits sein viertes Saisontor in der Fußball-Bundesliga. Der Nationalspieler habe eine »sehr gute Vorbereitung« gehabt, meinte Schuster. Und er habe an einem großen Thema in seinen bisherigen rund zweieinhalb Jahren in Freiburg gearbeitet: torgefährlicher zu werden.
Um die »richtige Abschlusstechnik« sei es unter anderem gegangen, erklärte der Coach. Aber auch um die Lösungsfindung in Eins-gegen-eins-Duellen oder das Gespür für den richtigen Laufweg, ehe der Ball überhaupt gespielt wird. »Er ist da sehr offen und ehrgeizig«, lobte Schuster den Offensivmann. Doan wolle viel wissen, schaue sich das Verhalten anderer Spieler auf seiner Position an. Und investiere auch abseits des Trainings viel in seinen Körper.
Nicht nur Grifo in guter Form
Aktuell zahlt sich das voll aus. Neben Topscorer Vincenzo Grifo gehörte der flinke und technisch so beschlagene Doan zuletzt oft zu den stärksten Freiburgern und hatte entsprechenden Anteil an ihrem starken Start mit 15 Punkten aus den ersten acht Liga-Spielen. Nun gilt es, die Form in den Pokal zu übertragen.
Mit der ersten Halbzeit in Leipzig sei er am vergangenen Wochenende ja durchaus zufrieden gewesen, unterstrich Schuster noch mal. Zwar hatte es gegen RB, Gegner im besagten Pokal-Finale von 2022 und auch beim Halbfinal-Aus ein Jahr später, zwar wieder nicht für einen Sieg gereicht. Doch der Trend geht weiter in die richtige Richtung beim SC.
Gegen den HSV gehe es nun darum, wieder das Maximum abzurufen, forderte Schuster. »Wir müssen total an unsere Kante gehen«, sagte der 39-Jährige. Über »den Einsatz, das Läuferische, das Kämpferische, die Haltung« wolle man sich die entscheidenden Momente mit Ball erarbeiten. Momente für einen wie Doan.
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