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Schwere Vorwürfe der Polizeigewerkschaft gegen die Stadt Stuttgart

Hinweise auf eine Problemszene habe es gegeben, die Verwaltung habe nicht reagiert, sagt der Landesvorsitzende des Deutschen Polizeigewerkschaft, Ralf Kusterer dem GEA

Stuttgart-Randale
Ein beschädigtes Schaufenster nach den schweren Ausschreitungen in Stuttgart. Foto: Silas Stein/dpa/Archivbild
Ein beschädigtes Schaufenster nach den schweren Ausschreitungen in Stuttgart. Foto: Silas Stein/dpa/Archivbild

STUTTGART/REUTLINGEN. Schwere Vorwürfe gegen die Stadt Stuttgart erhebt die Deutsche Polizeigewerkschaft des Landes und schiebt der Verwaltung damit gleichzeitig eine gewisse Verantwortung für die Chaos-Nacht am vergangenen Wochenende zu.

»Die Stadt hat sich um die Probleme nicht gekümmert«, sagte der Landesvorsitzende der Gewerkschaft, Ralf Kusterer dem GEA. Die Ausschreitungen hätten sich schon länger angedeutet. Probleme besonders mit »jugendlichen und heranwachsenden Tätern in der Mehrheit mit Migrationshintergrund« hätten die Polizei in den vergangenen Wochen vermehrt beschäftigt. Die Stadtverwaltung ignorierte die Hinweise der Polizei jeoch.

Deshalb dürfte im Stuttgarter Rathaus niemand über die Auseinandersetzungen in der Nacht zu Sonntag überrascht gewesen sein.

Kusterer widersprach der These, dass es sich bei den Randalierern um Mitglieder der Party- oder Event-Szene gehandelt habe. Die Leute, die sich in der Samstagnacht am Eckensee aufgehalten hätten, gingen normalerweise nicht in Clubs und Diskotheken. Diese Gruppe, mit der der Ärger mit der Polizei begonnen habe, die konsumiert Drogen und trinkt Wodka aus Flaschen.

Kusterer bekräftigte an dieser Stelle seine Kritik an der Stadt Stuttgart. Forderungen der Polizei nach einer Durchsetzung des Grünflächenverbots seien von der Stadt ignoriert worden. »Über die Platzverweise der Polizei macht sich das Problem-Klientel nur lächerlich.« Wenn diese Verbote nicht mit einem Verwarnungsgeld verbunden würden, seien sie sinnlos.

Als sich die Auseinandersetzungen vom Eckensee in die Innenstadt verlagerten, sei die gewaltbereite linksextreme Stuttgarter Szene dazugestoßen. »Das ist aber meine Einschätzung, das ist ermittlungstechnisch noch nicht belegt«, so Kusterer. Aber viele Indizien würden darauf hindeuten. (GEA)