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Aktuell Ausflugsziel

Sanierung: Der Blautopf ist vier Jahre lang nicht zugänglich

Am kommenden Montag beginnen die Arbeiten. Dann ist der See bis Ende 2028 eine Baustelle und als beliebtes Ausflugsziel gesperrt.

Statue der Schönen Lau am Blautopf. Der Weg im Hintergrund soll einer Brücke weichen.  FOTO: ZIMMERMANN
Statue der Schönen Lau am Blautopf. Der Weg im Hintergrund soll einer Brücke weichen. Foto: Martin Zimmermann
Statue der Schönen Lau am Blautopf. Der Weg im Hintergrund soll einer Brücke weichen.
Foto: Martin Zimmermann

BLAUBEUREN. Ab August 2024 wird das Blautopf-Areal, ein beliebtes Ausflugsziel und Wahrzeichen der Stadt Blaubeuren in den kommenden voraussichtlich vier Jahren aufwendig saniert. Das gesamte Blautopf-Areal ist daher ab kommenden Montag, 26. August, nicht mehr zugänglich.

Der Blautopf ist durch seine intensive blaue Wasserfarbe in ganz Deutschland und sogar darüber hinaus bekannt. Als zweitwasserreichste Karstquelle Deutschlands wurde der Blautopf zudem 2019 vom UNESCO Geopark Schwäbische Alb ausgezeichnet. Auch Sagen und Legenden ranken sich um die Quelle, am bekanntesten ist wohl die der »Schönen Lau«, die am Blautopf wieder das Lachen lernte. Entsprechend beliebt sind Blautopf und Blaubeuren als Ausflugsziel bei Touristen und Ausflüglern: Geschätzt zieht der Blautopf jährlich zwischen 300.000 und 500.000 Besucher an.

Besuchermagnet soll attraktiver und sicherer gestaltet werden

Nun war das Blautopf-Areal sowohl in seiner Funktionalität als auch in der Erscheinung bereits vor einiger Zeit in die Jahre gekommen. Der Gemeinderat der Stadt Blaubeuren entschied sich daher schon 2016 für eine Umgestaltung des Areals. Nach einer städtebaulichen Bestandsaufnahme sowie der Identifizierung der Gestaltungs- und Nutzungsanforderungen wurden in einem Beteiligungsprozess von November 2016 bis Juli 2017 Ideen und Anliegen der Bürgerschaft gesammelt sowie erste Vorschläge für die zukünftige Gestaltung des Blautopfareals entwickelt. Ziel der Sanierung und Modernisierung sind einerseits Erhalt der zum Teil denkmalgeschützten Bausubstanz, andererseits aber auch Steigerung der Attraktivität des Areals für die Bewohner Blaubeurens sowie rein pragmatische Erfordernisse wie Barrierefreiheit. Auch Sicherheitsaspekte spielen bei der Sanierung eine wichtige Rolle. So wird beispielsweise der Weg unterhalb des Blautopfhangs als Brücke konzipiert, damit der Hang natürlich darunter in den Blautopf abrutschen kann, ohne Menschen zu gefährden.

Finanziert wird das Sanierungsprojekt unter anderem mit Förderung von Bund und Land Baden-Württemberg im Rahmen der Städtebauförderung. Ein Zuschuss in Höhe von 2,4 Millionen Euro ist bereits bewilligt, weiteres Geld kann im Lauf des Projekts beantragt werden. Darüber hinaus unterstützt das Tourismusinfrastrukturprogramm des Landes Baden-Württemberg die Bauabschnitte am Blautopf mit 2,2 Millionen Euro, auch hier ist eine weitere Förderung möglich. Die geplanten Gesamtkosten der Blautopfareal-Sanierung liegen im mittleren zweistelligen Millionenbereich. Die Kommune wird mindestens 40 Prozent der Kosten selbst tragen.

Erste Vorarbeiten haben bereits begonnen

Der Sanierungsplan für das Blautopf-Areal umfasst zwölf Bauabschnitte, die vom Umbau des Cafés und der historischen Hammerschmiede über die Sanierung des Rundweges bis zum Neubau der »Blaubrücke« reichen. Mit der Planungs- und Vorbereitungsphase sowie ersten Baumfällarbeiten ist das Projekt bereits seit Anfang des Jahres im Gange. Den sichtbaren Auftakt der baulichen Veränderungen bildet die Sanierung des historischen Wehrs bei der Albwasserversorgung, hier wird auch der Fußgängersteg neu gebaut. Für den Sommer ist außerdem der Bau eines zusätzlichen Wehrs vorgesehen, da das historische Wehr nicht mehr ausreichend leistungsfähig ist. Der Rundweg um den Blautopf wird erneuert, anschließend der Belag auf der Blautopfstraße. Dann werden die Hammerschmiede und das zugehörige Café saniert, sowie die Blautopfstraße 7 mit dem neuen Sanitärgebäude neu errichtet. Für die Folgejahre steht die Verbreiterung des Mühlweges und der Bau einer Pkw-Brücke auf dem Plan. Der Abschluss der letzten Bauabschnitte ist für Ende 2028 angesetzt.

Die Architektin Manuela Irlwek ist Projektleiterin der Sanierung. Sie erklärt, warum das alles so lange dauert: "Das ist eine Mammutaufgabe. Schon die Baumfällarbeiten mussten mit Hilfe eines Helikopters durchgeführt werden, da das Gelände rund um den Blautopf so unwegsam ist. In den kommenden vier Jahren werden Ausflügler nun andere Sehenswürdigkeiten in Blaubeuren ansteuern. Davon gibt es aber auch einige: das Urgeschichtliche Museum etwa oder das Kloster, nicht zu vergessen die zahlreichen Wander- und Radwege rund um die Stadt Blaubeuren. (GEA)