Nach Einschätzung des Statistischen Landesamts kommen die Unterschiede vor allem zustande, weil die öffentliche Abfallentsorgung regional unterschiedlich organisiert ist. Je mehr Angebote zur Mülltrennung vor Ort vorhanden seien und je mehr die Bevölkerung diese wahrnehme, umso weniger Abfälle würden über die Restmülltonne entsorgt, hieß es.
Mit insgesamt 1,5 Millionen Tonnen war das baden-württembergische Aufkommen an Haus- und Sperrmüll 2022 auf dem niedrigsten Stand seit dem Beginn der Statistik im Jahr 2004 - obwohl die Bevölkerung im selben Zeitraum um mehr als eine halbe Million Einwohner zugenommen hat. Das Meiste wurde im Ländle in der Pandemie ausrangiert: Die höchste Menge an Haus- und Sperrmüll gab es im Corona-Jahr 2020 mit insgesamt 1,62 Millionen Tonnen, also 146 Kilogramm pro Kopf.
Der Haus- und Sperrmüll machte knapp ein Drittel des baden-württembergischen Abfalls aus. Insgesamt wurden im Jahr 2022 im Bundesland 4,71 Millionen Tonnen Haushaltsabfall eingesammelt. Ein weiteres Drittel davon bildeten Wertstoffe wie getrennt gesammeltes Papier, Kunststoffe und Glas. Organische Abfälle wie Bio- und Gartenabfälle machten das weitere Drittel der gesammelten Haushaltsabfälle aus.
© dpa-infocom, dpa:240604-99-271807/2