STUITTGART. Mit weiterhin regelmäßigen Corona-Tests an Schulen, Kitas und in der Kindertagespflege will das Gesundheitsministerium eine Corona-Welle nach den Sommerferien verhindern. Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) kündigte am Dienstag in Stuttgart an, das grün-schwarze Kabinett habe 73 Millionen Euro dafür freigegeben. Das Geld werde den Kommunen zur Verfügung gestellt, »damit wir bis zu den Herbstferien ein sichergestelltes Testregime haben«.
»Die Neuinfektionen bewegen sich derzeit zwar auf einem niedrigen Niveau, die Impfkampagne läuft weiterhin auf Hochtouren, doch macht uns derzeit vor allem die Verbreitung der Delta-Variante Sorgen«, erklärte Lucha. Hinzu komme, dass viele Kinder und Jugendliche im Herbst noch nicht geimpft sein werden.
Die Schulträger dürfen wählen, mit welcher Art von Tests sie die Kinder und Jugendlichen testen. Die Gelder ermöglichen nach Angaben des Ministeriums eine flächendeckende Testung mit den sogenannten Lolli-Tests. Beim Lolli-Test lutschen die Kinder an einem Wattetupfer. Diese Speichelproben werden dann klassenweise gesammelt zum PCR-Test ins Labor geschickt. Nur wenn der Sammeltest positiv ausfällt, müssen alle Kinder einen individuellen PCR-Test machen. Ein entsprechendes Modellprojekt in Freiburg habe sich als ein »sicheres, günstiges sowie einfach anzuwendendes System« bewiesen.
Vorteil bei dieser Testmethode sei, dass sich im Labor bestimmen lasse, um welche Virusvariante es sich handele. Außerdem trage eine zentrale Auswertung der entsprechenden Daten zu einem besseren Verständnis der Rolle von Schulen und Kitas für das Pandemiegeschehen bei. Die zuerst in Indien entdeckte Delta-Variante gilt als hoch ansteckend und verbreitet sich zunehmend.
Die Sommerferien enden in Baden-Württemberg am 11. September. Die Herbstferien beginnen Ende Oktober. (dpa)