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Gerhart Baum warnt vor antiislamischen Reflexen

Der frühere Bundesinnenminister Gerhart Baum (FDP) hat nach dem Messerangriff auf einen Polizisten und Teilnehmer einer Kundgebung in Mannheim vor einer »Anti-Islam-Hysterie« als Reaktion auf die Tat gewarnt. Der Messerangriff sei eine zu verurteilende Untat und der gewalttätige Islamismus eine Gefahr, sagte Baum der Deutschen Presse-Agentur in Köln. Aber die Reaktion auf Mannheim zeige erneut, dass antiislamische Reflexe offenbar tief in unserer Gesellschaft angelegt seien. Es sei verantwortungslos, wenn demokratische Parteien diese Stimmung nutzten, statt sie zu bekämpfen.

Gerhart Baum
Gerhart Baum (FDP), ehemaliger Bundesinnenminister, spricht anlässlich der Verleihung des Internationalen Friedenspreis Dresden im Schauspielhaus Dresden. Foto: Sebastian Kahnert/DPA
Gerhart Baum (FDP), ehemaliger Bundesinnenminister, spricht anlässlich der Verleihung des Internationalen Friedenspreis Dresden im Schauspielhaus Dresden.
Foto: Sebastian Kahnert/DPA

Am Freitag hatte in Mannheim ein 25-jähriger Afghane fünf Teilnehmer einer islamkritischen Kundgebung sowie einen Polizisten mit einem Messer verletzt. Der 29 Jahre alte Beamte erlag später seinen Verletzungen. Die Tat hat die Debatte um die ausgesetzten Abschiebungen nach Afghanistan neu entfacht.

Baum erklärte, nicht jeder Afghane sei ein religiös motivierter Gewalttäter. »Personen, die vor dem Terrorregime der Taliban hier Asyl gefunden haben, müssen dieses Recht behalten«, sagte er.

© dpa-infocom, dpa:240605-99-289160/3