REUTLINGEN. Ein mutmaßlicher Betrüger ist dem Polizeirevier Reutlingen am Montagnachmittag ins Netz gegangen. Das teilen die Staatsanwaltschaft Tübingen und des Polizeipräsidiums Reutlingen in einer gemeinsamen Pressemitteilung mit. Der offenbar in der Schweiz wohnhafte Mann, dem unter anderem kriminelle Geschäfte im Zusammenhang mit dem Erwerb und dem Verkauf von Gold zur Last gelegt werden, befindet sich bereits in Untersuchungshaft.
Den derzeitigen Ermittlungen zufolge soll sich der 23-Jährige bereits vor Monaten unbefugten Zugriff auf ein Firmenkonto verschafft und von diesem in der Folgezeit in mehreren Transaktionen einen insgesamt sechsstelligen Betrag auf ein von ihm bei einem Reutlinger Finanzinstitut eröffnetes Golddepot überwiesen haben. Anschließend ließ er sich nach aktuellem Kenntnisstand offenbar mehrfach Gold, das er über das Depot erworben hatte, an eine Adresse in der Schweiz liefern. Außerdem soll er Gewinne aus Goldverkäufen aus dem Depot auf ein litauisches Konto überwiesen haben.
Unregelmäßigkeiten sind aufgefallen
Nachdem einem Mitarbeiter des Reutlinger Finanzinstituts Unregelmäßigkeiten bei den Goldgeschäften aufgefallen waren, verständigte dieser die Polizei. Als der Tatverdächtige am Montagnachmittag sein Depot wie vereinbart auflösen und das illegal erworbene Gold im Wert von rund 100.000 Euro in Reutlingen persönlich abholen wollte, wurde er vorläufig festgenommen.
Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Tübingen wurde der wegen Betrugsdelikten einschlägig polizeibekannte Deutsche am Dienstag beim Amtsgericht Tübingen dem Haftrichter vorgeführt. Dieser erließ den beantragten Haftbefehl und setzte ihn in Vollzug. Der Mann wurde daraufhin in eine Justizvollzugsanstalt eingeliefert. Die Ermittlungen zu möglichen weiteren Taten des Beschuldigten dauern an. (pol)