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Aktuell Kriminalität

Gewalt in Tübingen: Polizei ermittelt vier Jugendliche aus Rottenburg

Die 16- bis 18-Jährigen sollen Menschen im alten botanischen Garten von Tübingen bedroht, geschlagen und ausgeraubt haben.

Ein Mann hält seine Faust in  die Kamera. (Symbolbild) Foto: dpa
Ein Mann hält seine Faust in  die Kamera. (Symbolbild)
Foto: dpa

TÜBINGEN/ROTTENBURG. Einen Ermittlungserfolg in der Bekämpfung der Gewaltkriminalität verzeichnet das Kriminalkommissariat Tübingen. Einer dort eingerichteten, siebenköpfigen Ermittlungsgruppe gelang es, vier Tatverdächtige zu identifizieren. Einem 18-Jährigen sowie zwei 17-jährigen und einem 16-jährigen Jugendlichen aus Rottenburg werden mehrere Straftaten zur Last gelegt, die in den vergangenen Monaten insbesondere im Bereich des »Alten Botanischen Gartens« (Bota) verzeichnet worden waren.  

Seit dem Frühsommer 2021, insbesondere nach der Lockerung der Corona-Verordnung, hatte sich im »Bota« eine Partyszene etabliert. Insbesondere an den Wochenenden hielten sich dort regelmäßig mehrere hundert Personen auf. Immer wieder kam es dabei auch zu Streitigkeiten unter den Feiernden, die auch in Handgreiflichkeiten mündeten. 

Darüber hinaus wurden aber auch immer wieder Straftaten angezeigt, denen keine üblichen Streitigkeiten zugrunde lagen, sondern bei denen sich aufgrund der Vorgehensweise und der ähnlichen Täterbeschreibung der Verdacht aufdrängte, dass eine Gruppe junger Männer offenbar ganz gezielt potenzielle, meist alkoholisierte Opfer ins Visier nahm. Die zunächst unbekannten, aggressiv und einschüchternd auftretenden Verdächtigen sprachen jeweils die Personen an und forderten Bargeld oder andere Gegenstände. Verweigerten die Personen die Herausgabe, wurden sie körperlich angegriffen, geschlagen und teilweise auch getreten. Vereinzelt nahmen die Unbekannten dann Geld oder andere Habseligkeiten aus dem Besitz ihrer Opfer gewaltsam an sich. 

Im Zuge von Präsenz- und Kontrollmaßnahmen, die das Polizeirevier Tübingen auch mit Unterstützung der Polizeihundeführerstaffel und Kräften des Polizeipräsidiums Einsatz regelmäßig durchführt, ergab sich vor einigen Wochen zunächst ein konkreter Verdacht gegen den 18-Jährigen. In der Folge kamen die Ermittler auch den drei mutmaßlichen Komplizen auf die Spur. Mit einem von der Staatsanwaltschaft Tübingen erwirkten, richterlichen Beschluss durchsuchte die Polizei am Donnerstagmorgen die Wohnungen der vier Beschuldigten und beschlagnahmte diverse Beweismittel, die noch der weiteren Auswertung bedürfen. 

Die Ermittlungen zum Umfang der von den Verdächtigen mutmaßlich in unterschiedlicher Besetzung begangenen Straftaten und zu möglichen weiteren Mittätern dauern an. Bis sich die Verdächtigen gegebenenfalls gerichtlich verantworten müssen, befinden sie sich auf freiem Fuß. (pol)